Steigende Polizeigewalt: Das sagen die Kollegen aus dem Allgäu
Die Gewalt gegenüber Polizisten nimmt in Bayern weiter zu. Die Zahlen hat der bayerische Innenminister veröffentlicht.So wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im vergangenen Jahr 731 Fälle von verbaler und körperlicher Gewalt gegen Polizeibeamte registriert. Das sind 130 Fälle mehr als im Vorjahr. Pressesprecher Dominik Geißler spricht mit AllgäuHit über die Arten der Gewalt und wie diese Übergriffe aufgearbeitet werden.
Die Gewalt gegenüber Polizeibeamten gibt es in vielen Formen, stellt Dominik Geißler von der Allgäuer Polizei fest. Das reicht von einfachen Beleidigungen im Rahmen der Einsatzbewältigung, über Widerstandshaltungen bis hin zu wirklich gewalttätigen Übergriffen.
Falls das passiert, wird geprüft, ob der Beamte nach dem Einsatz noch dienstfähig ist. Das heißt, ob er seine Schicht noch beenden kann oder nicht, erklärt Geißler. "Das ist eine positive Nachricht. Es gab 2020 keine Schwerverletzten. 2019 hatten wir drei schwerverletzte Kollegen."
Die Verarbeitung des Einsatzes mit Gewaltanteil verläuft unterschiedlich. Je nach Schwere der Tat ist eine Befreiung der Beamten notwendig, weil es zum Beispiel zu einer Verletzung kam. Es kann anschließend eine Aufarbeitung im Rahmen einer Einsatzbesprechung stattfinden, so Dominik Geißler, oder der Kollege begibt sich in eine psychologische Betreuung nach einem traumatischen Einsatz.
Investition in Schutzkleidung
Laut Innenminister Joachim Herrmann sind in den vergangenen Jahren rund 120 Millionen Euro in die Ausstattung der bayerischen Polizeikräfte geflossen und damit auch in den Schutz. Neben neuen Uniformen sowie der ballistischen Schutzausrüstung wurden auch neue Einsatzstöcke und neue Dienstpistolen beschafft.
Ein Beispiel sind für Geißler auch Bodycams. "Dadurch hat sich gezeigt, dass brenzlige Situationen deeskaliert werden können. Zum Beispiel wenn ein Kollege sagt: 'Bitte beruhigen Sie sich, sonst werden Sie in Wort und Bild aufgezeichnet. Das hat bisher sehr gut geholfen." Gelder sind aber auch in die persönliche Schutzausrüstung geflossen, also in beispielsweise Schutzwesten.
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Heidi
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