Kriminalstatik: Sicherheitslage im Allgäu weiter gut
Montagnachmittag wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016 für das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West vorgestellt. Dessen Zuständigkeitsbereich zwischen Allgäu, Bodensee und Neu-Ulm zählt weiterhin zu den sichersten Regionen Deutschlands.
Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde von Polizeipräsident Werner Strößner bei der Veröffentlichung der detaillierten Zahlen ein positives Fazit gezogen. „Die Sicherheitslage in unserem Zuständigkeitsbereich ist nach wie vor sehr gut. Garant hierfür sind nicht nur die professionelle und engagierte Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, sondern auch die Bevölkerung, die unsere Arbeit durch Hinweise wesentlich unterstützt.“
Die registrierten Straftaten stiegen im vergangenen Jahr um 1.592 Fälle auf nunmehr 43.055 Taten an (Anstieg um 3,8 %). Bereinigt man diese Zahlen um ausländerrechtliche Verstöße, hierbei handelt es sich um Taten, die ausschließlich von Ausländern begangen werden können, wie Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz, stiegen die Fallzahlen um 396 auf 39.640 an (Anstieg um 1 %).
Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner, die sogenannte Häufigkeitszahl, ist in unserer Region mit 4.498 (bereinigt: 4.141) innerhalb Bayerns eine der niedrigsten. Sie liegt sogar 34,5 Prozent unter der guten bayerischen Häufigkeitszahl (Bayern 2016: 6.871; Bund 2015: 7.797).
Die Aufklärungsquote konnte im vergangenen Jahr für den Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West abermals um 1,2 Prozent (bereinigt: 0,5 %) auf nunmehr 70,6 Prozent (bereinigt: 68,1 %) gesteigert werden.
Die Gewaltkriminalität stieg um 28 auf 1.353 Fälle an, was in etwa dem Zehnjahresdurchschnitt entspricht. Mit 86,8 Prozent gelang es die bisher hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich beizubehalten.
Die Straßenkriminalität sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent auf 5.926 Fälle. Der Bereich der Diebstahlskriminalität stellt mit 10.984 Fällen nach wie vor die größte Deliktsgruppe dar. Gegenüber dem Vorjahr sanken hier ebenfalls die Fallzahlen um 3,1 Prozent auf das Niveau des Jahres 2014.
Im Bereich der Rauschgiftdelikte gelang es im vergangenen Jahr 3.829 Fälle aufzudecken, was einer Steigerung um 32,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Bei den Sexualdelikten konnte ein weiterer Rückgang um 3,8 Prozent auf 436 Fälle verzeichnet werden.
Anlass zur Sorge gibt die Steigerung 2016 im Fallaufkommen bei den Wohnungseinbruchdiebstählen. „Trotz einer Vielzahl an Präventionsmaßnahmen und umfassender Kontrollaktionen ist es uns nicht gelungen, eine weitere Steigerung der Wohnungseinbruchszahlen zu verhindern. Hier wird auch in Zukunft unser volles Engagement gefordert sein“, so der Leitende Kriminaldirektor Albert Müller, Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West.
Regional gesehen entwickelt sich das Phänomen sehr unterschiedlich. Während in den Landkreisen Günzburg und Lindau die Fallzahlen rückläufig waren, mussten in den Landkreisen Neu-Ulm und Ostallgäu sowie im Bereich Kempten zum Teil deutliche Steigerungen verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote lag mit 20,1 Prozent um 3,7 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt (16,4 %) und 9,1 Prozent über der Quote von 2015.
„Durch Hinweise kann uns die Bevölkerung bei der Ermittlungsarbeit tatkräftig unterstützen. Deshalb möchte ich dazu ermutigen, verdächtige Beobachtungen unverzüglich der Polizei unter der „110“ zu melden. Verbrechensbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, hebt Polizeipräsident Werner Strößner hervor.
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