Bund Naturschutz fordert Ergänzung des Alpenplans
Alpen müssten noch besser vor Infrastrukturmaßnahmen geschützt werden. Komplizierte Verordnungen für Individualsportarten müssten in ein allgemein verständliches Zonenkonzept übersetzt werden. Der Bund Naturschutz fordert deshalb eine Ausweitung des Alpenplanes.
Der Alpenplan sorgt als landesplanerisches Instrument für eine nachhaltige Entwicklung und Steuerung der Erholungsnutzung im bayerischen Alpenraum. Anlässlich des Festaktes am Donnerstag, den 20. Oktober auf dem Wendelstein zu seinem 50-jährigen Bestehen fordert der BUND Naturschutz Ergänzungen in zwei wichtigen Bereichen.
Zum einen soll der bestehende Alpenplan bezüglich Infrastrukturvorhaben ergänzt werden. Bisher sind Verkehrsvorhaben, wie öffentliche Straßen, Seilbahnen oder Sommerrodelbahnen in der Zone C ausgeschlossen. „Wir wollen, dass die Liste um andere große Infrastrukturvorhaben, wie Steinbrüche oder große Energieversorgungsanlagen wie Wasserkraftwerke und Pumpspeicherbecken erweitert wird“, erklärt der Landesbeauftragte des BN Martin Geilhufe. „Solche Bauvorhaben sind mit massiven Eingriffen in die Natur verbunden. Die Gebiete der Zone C sollen aber als Ruhezone im bayerischen Alpenraum erhalten bleiben.“
Zum anderen schafft die Individualisierung des Freizeitverhaltens neue Herausforderung für die bayerischen Alpen: Ruhezonen werden durch Individualsportler*innen überlaufen und müssen gelenkt werden. Daher schlägt der BN einen zusätzlichen Alpenplan 2.0 für verschiedene Outdoornutzungen vor.
Die Ausübung von bestimmten Individualsportarten wie Mountainbiken oder Skitouren soll dabei für bestimmte Zonen festgelegt werden. „Welche Sportarten, in welchen Gebieten erlaubt sind, ist in den Schutzgebietsverordnungen und Naturschutzgesetzen oft unzureichend klar verankert. Für den Laien ist es fast unmöglich sich hier zurechtzufinden. Was wir brauchen sind klar definierte Zonen, für die jeweils festgelegt ist, was erlaubt und was im Sinne des Naturschutzes zu unterlassen ist“, erklärt der BN-Alpenexperte Thomas Frey. „Solche örtlichen Zonenkonzepte sind für die Allgemeinheit viel besser verständlich, beugen Missverständnisse und Konflikte vor und wirken sich dadurch positiv auf den Lebensraum Alpen aus.“
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