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Zum Stichtag im Juli blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,5 Prozent
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu
Freitag, 29. Juli 2022

Arbeitsmarktbericht Juli - Arbeitslosenquote unverändert

Zum Stichtag im Juli blieb die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Kempten-Memmingen unverändert bei 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenzahl erhöhte sich im Vergleich zu Juni gering um 56 Personen auf 9.909. „Der Arbeitsmarkt zeigt momentan seine typische Entwicklung zum Ferienstart“, erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

„Junge Menschen, die Schule, Studium oder Aus-bildung beendet haben und entweder ab Herbst eine weitere Schule besuchen oder mit einer Arbeit beginnen werden, melden sich – meist vorübergehend – arbeitslos. Erfreulich ist, dass im Bereich der Jobcenter die Arbeitslosenzahl wieder etwas gesunken ist. Dies zeigt, dass die meisten der bei uns ansässigen ukrainischen Geflüchteten mittlerweile in den Jobcentern gemeldet sind und sich dort z.T. auch schon wieder aus der Arbeitslosigkeit – zumindest vorübergehend - abmelden konnten – sei es durch eine Sprachkursteilnahme, die Rückkehr in die Heimat oder sogar bereits durch eine Arbeitsaufnahme.“

Der Arbeitsstellenmarkt zeigt sich stabil: „Der Zugang offener Stellen hat im Juli etwas abgenommen – auch in den Unternehmen ist Urlaubssaison und manche schließen für Betriebsferien. Mit Neueinstellungen wird daher oft bis September gewartet. Der Bestand offener Stellen hat im Juli dennoch den neuen Rekordwert von 8.420 erreicht: dies zeigt, dass bis jetzt trotz Materialengpässen und steigender Energiekosten in unserer Region kein wirtschaftlicher Ein-bruch stattgefunden hat“, zeigt sich Maria Amtmann erfreut.

Große Chancen für junge Ausbildungssuchende bietet der Ausbildungsmarkt: „Knapp 2.800 Ausbildungsstellen sind derzeit noch frei und bieten jungen Menschen beste Chancen auf eine gesicherte berufliche Zukunft – ich rate Jugendlichen, die noch unsicher sind, was sie im Herbst machen sollen, sich mit unseren Berufsberaterinnen und Berufs-beratern in Verbindung zu setzen. Hier erhalten sie fundierte Unterstützung und einen sehr guten Überblick über ihre Möglichkeiten“, rät Amtmann.

Arbeitslosigkeit

Im Juli waren 9.909 Menschen im Agenturbezirk Kempten-Memmingen arbeitslos gemeldet – 56 Personen bzw. 0,6 Prozent mehr als im Vormonat Juni und 380 Per-onen bzw. 3,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent, die damit zum Vormonat unverändert bleibt und um 0,1 Punkt niedriger ist als im Vorjahresmonat.

Vergleicht man die Zahl der arbeitslosen Personen in den beiden Rechtskreisen SGB III (Arbeitsagentur) und SGB II (Jobcenter), wird deutlich, dass der Zuwachs an arbeitslosen Personen im Juli im Vergleich zum Vormonat ausschließlich im SGB III-Bereich stattfand – ein Plus von 155 (3,1 Prozent) auf 5.207 Personen. Dagegen ist im SGB II-Bereich ein Rückgang von 99 Personen (minus 2,1 Prozent) auf 4.702 zu verzeichnen.

Sieht man sich dazu noch die verschiedenen Personengruppen an, ist eine Zunahme arbeitsloser Personen vor allem im Bereich der unter 25-Jährigen zu verzeichnen – es liegt ein Plus von 99 Personen im Vergleich zu Juni vor. Hier ist der saisontypische Effekt im Juli nach Schul-, Studien- oder Ausbildungsende zu be-obachten: manche junge Menschen melden sich arbeitslos, bis sie im Herbst mit einer weiteren Schule oder Arbeit beginnen. Eine länger andauernde Arbeitslosigkeit tritt in den meisten Fällen nicht ein, und die Mehrzahl der neu arbeitslos gemeldeten jungen Menschen gehört zum Rechtskreis SGB III/Arbeitsagentur.

Ein Rückgang arbeitslos gemeldeter Menschen war im Juli bei Ausländern mit ukrainischer Staatsangehörigkeit festzustellen – hier gab es ein Mi-nus von 150 Personen im Vergleich zum Vormonat. Die Mehrzahl der zu dieser Gruppe gehörenden Personen war im Bereich der Jobcenter/SGB II arbeitslos gemeldet, und der Rückgang der Arbeitslosigkeit unter ihnen resultiert aus der Rück-kehr mancher Geflüchteter in die ukrainische Heimat, aus deren Eintritt in Integrations- und Sprachkurse, wodurch sie dem Arbeitsmarkt vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen, in Einzelfällen durch Arbeitsaufnahme und auch durch deren Umzug in andere Kommunen, in denen finanzierbarer Wohnraum gefunden wurde.

Im Juli haben sich 1.185 Personen aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, während 940 Menschen sich aus Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit abmelden konnten. Hier zeigt sich, dass kurz vor Beginn der Haupturlaubssaison manche Betriebe mit einer Einstellung warten.

Arbeitsstellen

Zum Stichtag im Juli war der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen ein Bestand von 8.420 vakanten Stellen durch die Betriebe gemeldet – ein neuer Höchststand und ein Plus von 85 Stellen bzw. 1 Prozent im Vergleich zu Juni sowie ein Plus von 1.976 Stellen bzw. 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Unternehmen meldeten im Juli 1.433 neue zu besetzende Stellen – 69 Stellen bzw. 4,6 Prozent weniger als im Vormonat und 143 Stellen bzw. 9,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Während der Stellenhöchststand den hohen Arbeitskräftebedarf der örtlichen Unternehmen und gleichzeitig deren Schwierigkeit, ihre Arbeitsplätze auch besetzen zu können, widerspiegelt, zeigt sich im Rückgang der Neumeldung vakanter Stellen die beginnende Sommerpause: viele Mitarbeiter sind oder gehen in Urlaub und Stellenneuausschreibungen werden oft in den Herbstbeginn verschoben.

Am häufigsten gesucht wurden Arbeitskräfte im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen inkl. der Arbeitnehmerüberlassung (2.076 Stellen), im verar-beitenden Gewerbe (1.170 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (913 Stellen), im Handel (908 Stellen) und im Gastgewerbe (855 Stellen).

Ausbildungsmarkt

Im Berufsberatungsjahr 2021/22 – der Beginn lag im Oktober 2021 – haben sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen bis zum Stichtag im Juli 2.956 junge Menschen ausbildungssuchend gemeldet – 83 Personen bzw. 3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und damit ein neuer Tiefststand im Vergleich zu den Vorjahren. Zugleich haben die Allgäuer Unternehmen in diesem Zeitraum der Agen-tur für Arbeit 6.074 Ausbildungsstellen gemeldet – erneut ein Rekord.

Zum Stichtag im Juli waren davon 769 Bewerber noch ohne Ausbildungsplatz, während noch 2.793 Ausbildungsstellen offen waren. Rein rechnerisch stehen damit jeder Ausbildungssuchenden 3,6 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber: eine äußerst komfortable Situation für die Jugendlichen.

Der Arbeitsmarkt in den Regionen

Im Juli ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat in allen Städten und Kreisen des Agenturbezirks stagniert oder leicht angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Quoten allerdings meist 0,1 bis 0,2 Punkte niedriger. Ausnahme bilden die Städte Kaufbeuren und Memmingen: in Kaufbeuren ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zu Juli 2021 um 0,6 Punkte angestiegen, im Stadtgebiet Memmingen stagnierte sie.


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Arbeitsmarkt Arbeitslosenquote Zahlen Arbeit Allgäu


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