Bundeswehrstandort Kaufbeuren bleibt erhalten und wird größer
Seit 1957 ist Kaufbeuren Bundeswehr-Standort – bereits seit 75 Jahren ist dort die Luftwaffe ansässig. Für die Stadt ist die Bundeswehr ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. 2011 wurden Pläne laut, nach denen der Standort aufgelöst werden sollte. Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Franz Josef Pschierer wandte sich kürzlich in einem Schreiben an Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht und bat um aktuelle Informationen, wie es mit der Bundeswehr in Kaufbeuren weitergehen soll. Die Antwort bringt gute Nachrichten ins Allgäu.
Nachdem im Zuge der Bundeswehrreform 2011 das Ansinnen bekannt wurde, den Bundeswehrstandort Kaufbeuren aufzulösen war die Aufregung groß im Allgäu – zu wichtig ist der Standort für die Stadt. Im Juli 2019 verkündete Generalinspekteur Eberhard Zorn bei einem Besuch am Standort, dass die Auflösung des Standortes vom Tisch sei, vielmehr solle in Kaufbeuren aufgestockt werden, eine Feldjägerkompanie mit 100 Aktiven und ein neues Sanitätsregiment mit bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten solle in Kaufbeuren stationiert werden. Im Februar 2021 eine weitere erlösende Nachricht – das Bundesministerium der Verteidigung gab bekannt, dass die Technikerausbildung für den Eurofighter weiterhin und auch langfristig am Standort Kaufbeuren erhalten bleiben solle.
Seitdem war nichts mehr geschehen. Der Landtagsabgeordnete Franz Josef Pschierer wandte sich schließlich Mitte März 2022 in einem Brief an die neue Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit der Bitte um aktuelle Information und darüber hinaus dem Hinweis darauf, dass der Fliegerhorst Kaufbeuren dringend sanierungsbedürftig sei.
Vergangene Woche erhielt Pschierer nun das Antwortschreiben aus Berlin. „Nach der bereits getroffenen Entscheidung zur Stationierung der Ausbildungsgruppe V hat das Bundesministerium der Verteidigung nun auch die Stationierung der weiteren Teile der Abteilung Süd des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe am Standort Kaufbeuren gebilligt“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Die ursprünglich für den Standort Untermeitingen vorgesehenen Truppenteile verbleiben somit in Kaufbeuren, die Lehrmittelwerkstatt der Luftwaffe wird aus Fürstenfeldbruck nach Kaufbeuren verlegt. Mit dieser Anpassung sind am Standort Kaufbeuren künftig rund 690 Dienstposten ausgeplant; hinzu kommen Lehrgangsteilnehmende.“
Das Sanitätsregiment sei weiterhin für Kaufbeuren vorgesehen, die Planungen seien jedoch noch nicht weiter fortgeschritten.
Mit der Stationierung der Luftwaffenausbildung in Kaufbeuren sei auch die Grundlage geschaffen, konkrete Infrastrukturbedarfe zu ermitteln und Planungen für erforderliche Baumaßnahmen aufnehmen zu können. Bedarfsgerechte Infrastruktur für die stationierten Truppenteile werde bereitgestellt. Diese Sanierungsmaßnahmen könnten aber einige Jahre dauern.
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