Wie gestern bekannt geworden ist, hat das bayrische Kultusministerium die Abiturprüfungen bereits jetzt nach hinten verschoben. Sie sollen nun etwa zwei Wochen später starten als ursprünglich geplant. Wir haben mit unserem Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo über das Abitur 2021 gesprochen.
Radio AllgäuHIT: Herr Piazolo, warum wurde das Abitur verschoben?
Prof. Dr. Michael Piazolo: Ich sage im Grunde bereits das ganze Schuljahr, dass wir faire Bedingungen für alle unsere Schülerinnen und Schüler wollen. Wir hatten in verschiedenen Abiturklassen bereits Quarantänemaßnahmen und Phasen des Distanzunterrichtes, was zu einem bestimmten Termindruck führt. Um das zu entschärfen und eine zeitliche Entlastung zu schaffen, werden wir die Abiturprüfungen vom 30. April auf den 12. Mai beginnend verlagern und so den Schülern entgegen kommen und faire Bedingungen schaffen.
Radio AllgäuHIT: Das Abitur wurde nur minimal nach hinten verschoben, bringt das dann überhaupt etwas für die Schüler?
Prof. Dr. Michael Piazolo: Natürlich kann man bei Corona keine Garantien ausprechen. Insofern ist das jetzt unser aktueller Zeitplan und wir werden sehen, ob unser Lockdown Light wirkt und was in den kommenden Wochen und Monaten auf uns zukommt. Wir haben auch den Blick auf die anderen Schularten und machen uns dahingehend auch Gedanken, insofern müssen wir sukzessive reagieren.
Radio AllgäuHIT: Wie sieht es mit den anderen Schulformen aus, werden die Prüfungen an Mittel- und Realschulen auch verschoben?
Prof. Dr. Michael Piazolo: Das ist keine Bevorzugung der Abiturientinnen und Abiturienten, sondern dem geschuldet, dass diese zuerst ihrer Prüfungen schreiben. Daher sieht man jetzt schon, dass wenn wir nicht anders entscheiden würden, ein Termindruck entstehen würde. Selbstverständlich diskutieren wir diese Thematik jetzt schon für die anderen Schularten, bei denen die Abschlussprüfungen wie beispielsweise bei den mittleren Schulabschlüssen etwas später sind. Insofern haben wir nicht den gleichen Druck, aber wir haben es im Blick und wir werden auch da entsprechende Gespräche führen mit den jeweiligen Schulfamilien und dann auch ggfs. reagieren.