Die Geschäftsführung von PMG hat den bestehenden Werktarifvertrag (Anerkennungstarifvertrag) mit der IG Metall zum Ende Januar 2021 gekündigt. Die Beschäftigten haben zwar einen Bestandsschutz, profitieren aber nicht von zukünftigen Tarifabschlüssen in der Metall- und Elektroindustrie. "Gerade in einer Zeit in der die Tarifabschlüsse Beschäftigungssicherung und Zukunftsgestaltung in den Vordergrund stellen ist das ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten!" So Dietmar Jansen, Geschäftsführer der IG Metall Allgäu.
Die angekündigten Stellenstreichungen bei PMG in Füssen kommen für die IG Metall Allgäu jedoch nicht überraschend. "Wir sehen bei dieser Firma seit vielen Jahren eine eklatante Misswirtschaft in den Führungsebenen." Stellt Jansen fest. Für diese Versäumnisse sollen laut dem Gewerkschafter die Beschäftigten nun mit ihren Arbeitsplätzen und ihren Einkommen zahlen.
"Die Ursache der Krise bei PMG ist eine jahrelange Vernachlässigung des Betriebes durch die Führungskräfte!" So Jansen weiter. Die Beschäftigten bei PMG hätten über die Jahre immer wieder Zugeständnisse gemacht und über Sanierungstarifverträge auf Geld verzichtet um den Standort zu sichern. Dabei stand die Belegschaft treu zur Firma, während die Geschäftsführungen auffällig häufig wechselten. Eben diese Geschäftsführungen hätten massiv gegen den Standort gearbeitet. So seien immer wieder gewinnbringende Produkte ins Ausland verlagert, Erschließung neuer Geschäftsfelder versäumt und notwendige Investitionen zurückgehalten worden. "Jetzt von notwendigen Einsparungen zu reden ist blanker Hohn gegenüber der Belegschaft und soll ein totalversagen der Führungsebenen verschleiern!" empört sich der Gewerkschafter und fordert: "Es ist nicht die Zeit für Sparprogramme und Stellenabbau. Wir müssen endlich auf das Wissen der Beschäftigten zurückgreifen, die gute Qualität liefern und so PMG fit für die Zukunft machen!"