"Mit der Vorbereitung für den kommenden WM-Winter sind wir - unter den gegebenen Umständen - zufrieden. Zwar mussten wir unsere Trainingscamps in Südamerika aufgrund der Covid-bedingten
Einschränkungen absagen, haben aber auf den europäischen Gletschern gute Alternativen gefunden. Den Teams ist es gelungen, sich an die Situation zu adaptieren und das Beste daraus zu machen. Daher war es uns auch trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen Umstellungen möglich, unser geplantes Trainingspensum zu erfüllen. Nach den Aufenthalten auf den Gletschern am Stilfser Joch, im Schnalstal, Zermatt, Saas-Fee und Norwegen freuen wir uns jetzt, in den WM-Winter zu starten.Die Vorverlegung des traditionellen Weltcup-Auftaktes am Rettenbachferner in Sölden/Österreich ist für uns alle nachvollziehbar.
Neben dem sportlichen Aspekt wird Sölden ein wichtiger Testlauf für den kommenden Winter sein. Wir wollen und müssen zum Auftakt demonstrieren, dass Hochleistungssport im Schnee unter den gegebenen Umständen und Auflagen in der Saison 2020/2021 stattfinden kann. Sölden, als hochprofessioneller und seit vielen Jahren bewährter Austragungsort, bringt für diesen
Testlauf sicherlich ideale Voraussetzungen mit. Mit Christina Ackermann, Veronique Hronek, Fritz Dopfer, Dominik Stehle, Benedikt Staubitzer und Klaus Brandner haben viele Leistungsträger ihre aktiven Karrieren beendet. Überraschend kam für uns alle der Rücktritt von Viktoria Rebensburg. Auch
wenn sich Viktoria, wie die oben genannten Aktiven auch, bereits im Herbst ihrer Karrieren befanden und die Entschlüsse daher auch nachvollziehbar sind.Unseren jungen Sportlern bietet sich nun die Chance in die Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten. Das Potenzial in den Mannschaften ist vorhanden. Denn
unsere Aktiven sind hoch motiviert, arbeiten zielstrebig und werden von unseren Trainern bestmöglich in ihrer Entwicklung gefördert. Gemeinsam wollen wir die nächsten beiden Saisonen nutzen, um die notwendigen Schritte auf dem Weg in die Weltspitze zu gehen.Im Bereich des Trainerpersonals setzen wir
dabei auf Kontinuität. Zwar gab es den ein oder anderen internen und strategischen Wechsel zwischen den einzelnen Lehrgangsgruppen, doch generell sind die Bundestrainer mit ihrem Personal sehr zufrieden. Die Qualität im Trainerteam ist hoch, permanente Fortbildungen im Rahmen unserer sehr professionell arbeitenden Trainerschule sichert die für uns so wichtige permanente Entwicklung unseres Personals. Alles in allem sind wir also gut auf die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen vorbereitet und blicken dem anstehenden WM-Winter zuversichtlich entgegen."
Jessica Hilzinger
"Unsere Saisonvorbereitung haben wir am Stilfser Joch begonnen. Zunächst mit dem Slalomaufbau begonnen, dann bei den Lehrgängen in der Schweiz auch den Riesenslalom dazu genommen. In Saas Fee hatten wir perfekte Pisten- und Wetterverhältnisse. Das Training dort war sehr effektiv. Leider
hatte ich einen Sturz im zweiten Saas-Fee-Block und musste in der Folge drei Wochen pausieren. Es ist Gott sei Dank außer einigen Prellungen und blauen Flecken nichts Ernsteres passiert. Vor zwei Wochen konnte ich das Schneetraining wieder aufnehmen und es fühlt sich gut an. Wir fuhren Ende letzter Woche in Hintertux über zwei Tage eine interne Qualifikation für die Startplätze beim Weltcup-Auftakt. Ich habe mich richtig gefreut, dass ich mich trotz der längeren Trainingspause qualifizieren konnte. In Sölden bin ich erst einmal gestartet - und das war vor drei Jahren. Umso mehr freue ich mich auf das Rennen, auch wenn es eine Woche früher stattfindet. Hauptsache wir starten! Ich habe mir vorgenommen zu attackieren und auch mit hoher Nummer das Finale zu erreichen."
Stefan Luitz
"Die letzte Saison war brutal zäh. Ich hatte eine Weile gebraucht, bis ich den Spaß am Rennfahren wiedergefunden hatte. Das ist mir dann in Alta Badia sehr gut gelungen. Ich musste wieder auf die Basics gehen, auf meinen schnellen Schwung vertrauen, und habe den Stefan fahren lassen, dann ging es
bergauf. Corona hat mir dann einen Strich durch die Rechnung gemacht, nochmal zeigen zu können, wo ich hingehöre. Daran möchte ich jetzt anschließen. Wir haben sehr, sehr gute Trainingseinheiten in Saas-Fee absolviert. Ich habe versucht, mir selbst mehr zu vertrauen und wieder direkter und frecher zu fahren. Das ist auch mein Ziel für die Saison. Ich brauche die frechere Linie, die Angriffsstellung. Das hat mir bei ein paar Rennen gefehlt. Dahin will ich zurückfinden. Der Weltcup-Hang verändert sich immer ein bisschen. Jetzt ist der Hang gleichmäßiger, aber länger steil. Es ist nach wie vor ein schöner Hang. Er hat es in sich. Aber wir haben sehr gut gearbeitet und können mit Selbstvertrauen nach Sölden anreisen. In der aktuellen Situation ist es für alle Beteiligten besser, wenn keine Zuschauer vor Ort sind. Aber für einen Sportler ist es natürlich sehr schade, wenn die Stimmung fehlt. Es sind viele Fahrer in den Top-15, die sehr schnell Riesenslalom fahren können. Aber uns darf man auch nicht unterschätzen. Ich glaube, dass es wieder eine spannende Saison wird, mit vielen verschiedenen Podesten. Und dann hoffen wir
mal, dass die deutsche Fahne auch das ein oder andere Mal vorne mit dabei ist."
Alexander Schmid
"Den ganzen Sommer habe ich normal und gut trainieren können. Ich konnte jede Trainingseinheiten absolvieren. Ich bin sehr froh, dass es alles viel leichter ging und geht als letztes Jahr. Jetzt zählt‘s, dass es mir körperlich und gesundheitlich sehr gut geht. Über den Sommer ist echt etwas vorwärts gegangen. Ich fühle mich fit. Wenn man das weiß, kann man die letzten Körner ganz anders mobilisieren. Gerade in den letzten Trainingscamps in Saas-Fee haben wir nochmal sehr gute Einheiten absolviert. In den letzten beiden Jahren habe ich den Fokus auf den Riesenslalom gelegt. Mein Ziel ist es, auch mehr in Richtung Slalom zu gehen. Ich vertrage jetzt mehr Belastung und möchte eine zweite Disziplin aufbauen. Die Abwechslung tut echt gut. Wie jedes Jahr kommt Sölden relativ früh. Es ist für uns Technik-Spezialisten ein Motivationsschub, wieder ein Ziel vor Augen zu haben. Man kann auf etwas hinarbeiten. Wir freuen uns auf den Weltcup-Start! Ich war letztes Jahr sehr zufrieden, dass ich in jedem Weltcup punkten konnte. Trotzdem haben sich immer mal wieder Fehler eingeschlichen. Die möchte ich natürlich möglichst
vermeiden. Meine konkreten Ziele sind es, mehr Top-Ten-Platzierungen zu erreichen und am Ende der Saison in den Top-15 zu stehen."