Die Schweizer Bevölkerung hat sich am Sonntag mehrheitlich gegen die „Begrenzungsinitiative" der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und damit für den Fortbestand der Personenfreizügigkeit für EU-Bürger ausgesprochen. Bei der IHK Schwaben reagiert man erleichtert. „Dieses Votum ist ein wichtiges Signal an die europäische Gemeinschaft. Es schafft eine verlässliche Grundlage, um die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Bayerisch-Schwaben und der Schweiz weiter auszubauen“, sagt Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben und Regionalgeschäftsführer Lindau.
Ein Erfolg für die Initiative hätte das Ende der Personenfreizügigkeit für EU-Bürger bedeutet. „Faktisch wäre das das Aus für alle bestehenden bilateralen Vereinbarungen zwischen der Schweiz und der EU gewesen“, sagt Markus Anselment. „Ein Austritt aus klar geregeltem Vertragswerk hätte Chaos bedeutet, ähnlich dem Brexit, und mit Verlierern auf allen Seiten. Gerade für uns als angrenzende Wirtschaftsregion wäre das ein herber Rückschlag gewesen.“
730 Unternehmen unterhalten Geschäftsbeziehungen
Die Schweiz ist wichtiger Handelspartner für Bayerisch-Schwaben. Rund 730 Unternehmen aus Handel, Produktion und Dienstleistungen unterhalten regelmäßige Geschäftsbeziehungen mit dem Nachbarland. Vor allem der Maschinen- und Anlagenbau, der Lebensmittelsektor, das Baunebengewerbe und der Möbelhandel sind eng verzahnt. Mit einem Volumen von knapp 5,8 Milliarden Euro im Jahr 2019 lag die Schweiz weltweit auf Platz zehn der wichtigsten Exportmärkt für Produkte „Made in Bavaria“.
Hohe Kaufkraft stärkt Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben
Speziell die Bodenseeregion profitiert dank ihrer räumlichen Nähe vom grenzüberschreitenden Warenverkehr. Die Dienstleistungen, die bayerisch-schwäbische Unternehmen im Land der Eidgenossen erbringen, tragen maßgeblich zur Wirtschaftskraft der Region bei. Schweizer schätzen dabei vor allem die Qualität deutscher Produkte. Durch ihre hohe Kaufkraft stärken sie die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben.