Zur endgültigen Schließung der Mindelheimer Landwirtschaftsschule äußert sich der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Thomae wie folgt: " Die Hiobsbotschaft der Landwirtschaftsministerin Kaniber ist höchst bedauerlich, scheint vor dem Hintergrund der niedrigen Schülerzahlen letztendlich aber kaum vermeidbar." Die geplante Digitalisierung des Unterrichts sei laut Thomae zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Diesen hätte man allerdings schon viel früher gehen müssen, um die landwirtschaftliche Ausbildung für junge Menschen attraktiver zu gestalten.
Gleichzeitig könne ein rein digitaler Unterricht für Schüler aus dem Unterallgäu den Präsenzunterricht nicht vollständig ersetzen. Digitales Lernen könne gerade bei dieser anspruchsvollen Ausbildung nur ein Baustein verschiedener Lernformate sein. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion weist zudem auf ein viel tiefergehendes Problem hin: " Seit Jahren wird den Landwirten in Deutschland der schwarze Peter für sämtliche Probleme zugeschoben und das Leben schwer gemacht. Bauern mit konventioneller Landwirtschaft sehen sich oftmals dem Vorwurf der Missachtung des Tierwohls ausgesetzt. Ausufernde bürokratische Auflagen beim Gewässerschütz oder der Düngeverordnung führen dazu, dass gerade kleine Bauernhöfe die Kosten dafür nicht mehr stemmen können und ihre Betriebe aufgeben müssen." Auf der einen Seite würden kleinbäuerliche Strukturen gefordert, gleichzeitig werde den Bauern das Leben durch zu hohe Auflagen aber schwer gemacht. "Wen wundert es dann noch, dass kaum ein junger Mensch den Beruf zum Landwirt erlernen möchte? Hier zeigen sich die verheerenden Auswirkungen der Politik der letzten Jahre. Um weitere Schulschließungen zu verhindern, müssen wir endlich spürbar Bürokratie abbauen und dem Beruf die gesellschaftliche Anerkennung geben, die er verdient", so Thomae abschließend.