Die Kaufbeurer Hilfsorganisation humedica entsendet ein weiteres Einsatzteam nach Beirut. Es soll das erste Team ergänzen, das bereits nach der heftigen Explosion am Dienstag innerhalb des Libanon in die zu großen Teilen zerstörte Stadt gereist war. Ziel ist es vor allem herauszufinden, welche Hilfe benötigt wird, wenn die ersten medizinischen Wunden versorgt sind.
Durch die Detonationen auf dem Beiruter Hafengelände waren am Dienstag mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Über 5.000 wurden verletzt. Große Teile der Stadt sind zerstört, zigtausende haben deshalb kein Dach mehr über dem Kopf.
"Die Lage in Beirut ist verheerend", berichtet die humedica-Koordinatorin Tatjana Bojarski. Im Hafenviertel steht kein Stein mehr auf dem Anderen. "Häuser sind zerstört, überall liegen Glasscherben. Manchmal fehlt die ganze Wand eines Hauses. Immer wieder finden die Rettungskräfte noch Menschen in den Trümmern."
"Bei der Detonation sind auch medizinische Einrichtungen zerstört worden. Die Menschen brauchen Lebensmittel und Dinge, um ihr alltägliches Leben wieder zu organisieren", sagt humedica-Vorstand Johannes Peter. "Unser Team soll ausloten, wo wir unabhängig von der medizinischen Nothilfe auch langfristig helfen können."
Das zweiköpfige Koordinatorenteam aus Bayreuth und der Nähe von Freiburg wird vermutlich Anfang der Woche nach Beirut fliegen. Es soll vier Wochen vor Ort bleiben.