Die Oberallgäuer Grünen begrüßen, dass auch im Allgäu in Richtung Wasserstofferzeugung geforscht wird. “Ein sinnvoller Einsatz von Wasserstoff ergibt sich allerdings nur, wenn er mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird“, so der Kreisrat und Energiefachmann Sebastian Hartmann. Für die Herstellung von Wasserstoff sei ein hoher Energieaufwand notwendig. Grundsätzlich müsse man dafür sorgen, dass Bayern in Zukunft nicht von Strom- und Energieimporten abhängig ist. Gerade wegen der Blockadepolitik der Söder-Regierung, wie dem Windkraftverhinderungsgesetz 10H oder die Verweigerung einer Solarpflicht bei Neubauten, sieht Hartmann hier Defizite.
Realistisch sei der Einsatz von Wasserstoff vor allem im Schwerlastverkehr und bei Bussen. Bei der Bahn sehen die Grünen eine schnelle Elektrifizierung der Strecken als effizienter und nachhaltiger. Wo es geht, sollte für die Grünen Ökostrom direkt eingesetzt werden und nicht über den Umweg Wasserstoff.
Die Pläne der Firma BioEnergie Allgäu in Kempten, in diese Wasserstoffproduktion einzusteigen, sind für die Grünen-Kreissprecherin und Fraktionsvorsitzende im Kreistag Christina Mader ein richtiger Schritt. „Wasserstoff – aus überschüssigem Ökostrom gewonnen - kann ein Baustein im Energiemix sein, um den CO2 Ausstoß zu reduzieren“. Gefördert werden könnte das Projekt mit Zuschüssen von der „Bayerischen Wasserstoffstrategie“, mit der der Freistaat die Wasserstofftechnologie schnell in die Anwendung bringen will. In ihr sieht Mader „einige sinnvolle Ansätze“ in Bezug auf weitere Forschungsaktivitäten und Modellprojekte. „Sowohl bei der Produktion von grünem Wasserstoff als auch bei der Transportinfrastruktur liegt noch ein langer Weg vor uns“. Darum könnten mit einer Anlage in Kempten Fortschritte erzielt werden, um eine realistische Basis für die Technologie zu schaffen.