In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai bietet die Bahnhofs-Baustelle in Reutin ein Highlight. Am Stahlseil eines Kranes schwebt die Personenüberführung ein. Sie ermöglicht künftig den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen und Zügen. Der Bahnverkehr ist dort in dieser Nacht unterbrochen, weil auch aufwändige Arbeiten im Gleisbereich notwendig sind.
Das 15 Meter lange Bauwerk wurde in mehreren Einzelteilen auf die Baustelle gebracht. Die Bahn-Bautrupps wollen bis Pfingsten alle Montagearbeiten an der Überführung erledigen. Anschließend folgt der Ausbau der Bahnsteige mit Überdachung, zwei Wetterschutzhäusern, Aufzügen, Beleuchtung und Fahrgastinformationsanlagen. Die DB will neuen Bahnhof in Reutin nach 17 Monaten Bauzeit im Dezember planmäßig eröffnen.
Als neuer Fernverkehrsbahnhof wird er dann die Verkehrsdrehscheibe für die Züge aus München und dem Allgäu nach Österreich und in die Schweiz darstellen. Die neue Verkehrsstation liegt verkehrsgünstig gelegen an der Hauptverkehrslinie in Lindau und fügt sich mit jedem Bauabschnitt in das moderne Stadtbild am Berliner Platz. Mit vier Gleisen auf jeweils 360 Meter Länge finden Reisende dort eine neue barrierefreie Verkehrsstation vor. Anfang Mai stellte die Deutsche Bahn bereits die Treppenhäuser mit Aufzugschächten fertig. Diese stellen die Verbindung zur eigentlichen Personenüberführung her.
Nicht nur eine neue Verkehrsstation
Im Bereich Reutin führt die DB auch noch weitere Oberleitungsarbeiten durch. Dazu werden rund 3,5 km Oberleitungen erneuert als Teil der Elektrifizierung der Strecke München - Lindau. Zudem nimmt die Deutsche Bahn im Bahnhofsbereich Gleisbauarbeiten vor, um Höhenunterschiede im Gleisbett auszugleichen und das Ein- und Aussteigen komfortabel zu gestalten.