Im Streik beim Getriebebauer Voith setzt das Management auf weitere Eskalation und spricht Streikbrechern Prämien aus. Beschäftigte, die trotz des Streikes ihre Arbeit aufnehmen, sollen für eine begrenzte Zeit mehr Geld erhalten, heißt es in einem Schreiben des Interimsmanagers an Mitarbeiter von Voith in Sonthofen.
Der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Allgäu, Carlos Gil, wundert sich: "Zuerst beschuldigt der Interimsmanager die Mannschaft der Manipulation und des Vandalismus und jetzt fordert man die gleichen Menschen zur Streikbrucharbeiten auf?"
Gil ist überzeugt, dass weder die Interimsgeschäftsführung noch die Konzernleitung verstanden haben, wie sehr die Beschäftigten in Sonthofen mit "ihrer Hütte", wie sie das Werk nennen, verbunden sind. Gil weiter: "Menschen, die zum Teil in der dritten und vierten Generation hier arbeiten, werden sich kaum für Streikbrecherarbeiten einsetzten lassen."
Die Gewerkschaft sieht der Maßnahme des Interimsmanagers gelassen entgegen: "Da die IG Metall ohnehin 24 Stunden am Tag vor dem Werkstor ist, werden wir ja sehen wie viele Menschen am Montagmorgen dem Aufruf zum Streikbruch folgen. Wir sind gespannt!".