In einem offenen Brief der Stadtratsfraktion der SPD Füssen hat die Vorsitzende Ilona Deckwerth ihre Enttäuschung darüber geäußert, dass der Kandidat der SPD, Erich Nieberle, nicht den Einzug in die Stichwahl geschafft hat. Außerdem bedauert sie, dass der Frauenanteil im Stadtrat weiter gesunken ist. Abschließend liefert sie aber noch eine Empfehlung für die Stichwahl am 29. März.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die SPD hat bei der Bürgermeisterwahl in Füssen mit ihrem Kandidaten Erich Nieberle den Einzug in die Stichwahl leider nicht geschafft. Das bedauern wir zutiefst, denn damit wurde die Chance vertan, einen kommunalpolitisch wie fachlich versierten und erfahrenen Bürgermeister zu bekommen. Unser Dank gilt allen Wählerinnen und Wählern, die für Erich Nieberle und die KandidatInnen der SPD gestimmt haben. Unsere politischen Ziele für eine soziale und gerechte Stadtgesellschaft sind allerdings auch nach dem Wahlsonntag aktueller denn je. Wir und Erich Nieberle als Bürgermeisterkandidat haben uns mit unseren kommunalpolitischen Positionen inhaltlich klar gegenüber den MitbewerberInnen abgegrenzt und unser soziales Profil deutlich gemacht. Unsere Ziele und Wertvorstellungen sind weiter die Basis für unsere politischen Entscheidungen.
Nun sind mit Maximilian Eichstetter, CSU, und Christine Fröhlich, FW, unsere beiden KonkurrentInnen in die Stichwahl um das Bürgermeisteramt gekommen. Wir sind uns bewusst, dass wir im Stadtrat mit beiden im Sinne der Demokratie zusammenarbeiten werden, sowohl als StadtratskollegInnen als auch als Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin. Wir hoffen, dass auch von deren Seite eine Offenheit für unsere so wichtigen Themen und Zielsetzungen besteht, wie etwa bezahlbaren Wohnraum mit Hilfe von geförderten Wohnungsbau und Wohnbaugenossenschaften zu schaffen. Vor diesem Hintergrund sehen wir der Stichwahl gespannt entgegen. Angesichts der aktuell schwierigen Situation wünschen wir uns eine Person mit Erfahrung, Umsicht und sozialem Gewissen im Amt des oder der ersten Bürger/in der Stadt Füssen.
Mit Sorge verfolgen wir, dass nach der Verkleinerung der SPD-Stadtratsfraktion damit auch zwei Frauen weniger als bisher im Stadtrat sitzen werden, ein Verlust, der auch durch eine zusätzliche Stadträtin der Grünen nicht ausgeglichen wird. Gleichberechtigung ist uns ein zentrales Anliegen. Wir streben einen erhöhten Frauenanteil generell und auch in politischen Führungspositionen an.
Nach eingehenden Beratungen im Vorstand unseres Ortsvereins empfehlen wir Frau Fröhlich als Kandidatin für das Amt des/r Bürgermeisters/in von Füssen.