Nachdem am vergangen Freitag die Konzernleitung von Voith alle bisherigen Bemühungen für einen Erhalt des Standorts zerschlagen hat wird der Ton auch von Seiten der Beschäftigten rauer. Die IG Metall rief die Belegschaft für 9:30 Uhr zum Warnstreik mit anschließendem „Frühschluss“ auf. Das heißt, dass ab diesem Zeitpunkt für den Rest des Tages die komplette Produktion in Sonthofen stillstand.
Nahezu die komplette Belegschaft beteiligte sich an der Kundgebung der IG Metall und ging anschließend nach Hause. Auf seiner kurzen Rede vor den Streikenden machte Carlos Gil, der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Allgäu seiner Wut sehr deutlich Luft: „Die Art und Weise wir hier mit den Beschäftigten umgegangen wird ist beschämend für einen Konzern wie Voith!“ weiter kündigte er an, dass der Warnstreik nur der Anfang einer langen Auseinandersetzung sei, wenn der Arbeitgeber nicht einlenke.
„Wir haben den langen Atem. Wenn Voith es so möchte, wir sind bereit!“ Rief der Gewerkschafter der Menge zu. Er betonte aber auch, dass die Tür für Verhandlungen weiterhin offen steht. Voith hatte trotz guter Zahlen und intensiver Gespräche für Alternativkonzepte am Freitag vor den Beschäftigten geäußert, dass man an der Standortschließung in Sonthofen festhalten wolle. Damit würden fast 500 Beschäftigte im Oberallgäu ihre Arbeit verlieren