Vor acht Jahren sind Abdulkada Ali und seine Ehefrau Fatema Ahmad mit zwei kleinen Kindern aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Die abenteuerliche Reise endete in Sonthofen. Dort nun, bei der 6. Oberallgäuer Einbürgerungsfeier, beglückwünschte Landrat Anton Klotz die Familie zur gelungenen Integration. Abdulka Ali arbeitet heute beim Stadtbauhof in Sonthofen. Seine Frau hat eine Ausbildung zur Kinderpflegerin absolviert und ist in einem Kindergarten beschäftigt. Die inzwischen fünfköpfige Familie freut sich, im Oberallgäu heimisch geworden zu sein und jetzt deutsche Pässe zu besitzen.
Bei der Einbürgerungsfeier im Landratsamt nahmen 38 weitere Frauen und Männer Gratulationsschreiben entgegen. Die Urkunden, die sie zu Bürgerinnen und Bürgern der Bundesrepublik Deutschland macht, hatten sie bereits im Vorfeld erhalten. „Sie alle haben einen langen Integrationsprozess erfolgreich gemeistert“, sagte Klotz, „als neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger heiße ich Sie herzlich in der Mitte unserer Gesellschaft willkommen.“ In der Regel haben die Meisten der Eingebürgerten mindestens acht Jahre im Bundesgebiet verbracht, einen Einbürgerungstest bestanden und haben erfolgreich Sprachkenntnisse der deutschen Sprache nachgewiesen. Den neuen deutschen Staatsangehörigen – 273 waren es in den vergangenen zwei Jahren – stünden nun viele Türen offen. Dazu gehört auch das politische Wahlrecht. Klotz ermutigte die Anwesenden, sich an den Bayerischen Kommunalwahlen am 15. März zu beteiligten. Gleichzeitig bat er um aktive Mitarbeit in der Gesellschaft: „Unsere Demokratie braucht aktive Bürgerinnen und Bürger.“
Die Neubürgerinnen und Neubürger stammen neben den Philippinen, der Mongolei und der Dominikanischen Republik aus Nordirland, Polen, Rumänien, England, Spanien, Italien, Frankreich, Tschechien, Paraguay, Brasilien und Tunesien. „Die Einbürgerungsfeier ist ein Zeichen dafür, dass Sie nicht nur in Deutschland angekommen, sondern im Landkreis Oberallgäu auch herzlich willkommen sind“, wandte sich Miriam Duran an die Gäste im Foyer des Landratsamtes. Das Aufeinander zugehen der Kulturen sei die Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft, unterstrich die Kreisbeauftragte für Migration und Integration.
Gemeinsam stimmten die neuen deutschen Staatsangehörigen die dritte Strophe der Deutschland-Hymne an. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Sonthofener Gymnasiasten Theresa Senkel, Lea Wilhelm und Marlon Knauth mit Klavierlehrerin Stephanie Meusburger.