Bayerns Regierungsbeauftragter für jüdisches Leben Dr. Spaenle am 29. Dezember bei Verlegung von „Stolpersteinen“ in Memmingen – insgesamt wurden in Europa bisher 75.000 Stolpersteine verlegt. Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, wird am Sonntag, 29. Dezember, 11 Uhr in Memmingen, Kalchstraße 11, der Verlegung von zwei „Stolpersteinen“ beiwohnen. Sie sollen an das grausame Schicksal von Martha und Benno Rosenbaum erinnern.
Die Familie Rosenbaum hatte ihren Wohnsitz in der Kalchstraße 11. Ihre Wohnung war bereits 1938 von Nationalsozialisten verwüstet worden. Vor einer möglichen Deportierung und Ermordung flohen sie 1941 nach Montevideo, wo Benno Rosenbaum 1944 sich selbst tötete. Benno Rosenbaum war 1883 in Memmingen geboren, seine Frau Martha 1895 in Frankfurt.
Regierunsgbeauftragter Dr. Spaenle: „Mit jedem Stolperstein werden wir an ein Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Die Schicksale dieser Menschen dürfen uns nicht einerlei sei. Ganz gleich, welche Form der Erinnerung wir wählen: Erst durch den Namen und Informationen über das Leben werden sie auch Vorübergehenden ins Bewusstsein kommen. Und mit ihren Namen auch das größte Unrecht, das unter deutschem Namen jemals geschehen ist.“
Bisher wurden in Europa 75.000 Stolpersteine verlegt, allein in Memmingen werden es dann 115 sein. In anderen Städten – wie etwa in München – hat man andere Formen des Gedächtnis an die Opfer der menschenverachtenden Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten gewählt – etwa Stelen oder Gedenktafeln.
Der Verein "Stolpersteine in Memmingen e.V." ist ein überparteilicher Verein, sein Schirmherr ist Oberbürgermeister Manfred Schilder. Dieser wird an der Verlegung der Stolpersteine teilnehmen.