„Kaum einer hat tiefere Spuren in Memmingen hinterlassen - ganz im wörtlichen Sinne“, würdigte Oberbürgermeister Manfred Schilder nicht ohne Humor die Arbeit von Tiefbauamtsleiter Gernot Winkler. Spuren nämlich in der Planung und Bauleitung neuer Straßen, Unterführungen, Brücken oder auch neuer Baugebiete im Stadtgebiet. „Du hast Dich als sehr konstruktiver, kreativer und immer kritisch mitdenkender Bauingenieur ausgezeichnet. Ich danke Dir von Herzen für die hervorragende Zusammenarbeit“, erklärte der Oberbürgermeister. Gernot Winkler wurde nach 35 Jahren im Tiefbauamt, dessen Leitung er seit 2014 innehatte, in den Ruhestand verabschiedet. Ihm folgt der 41-jährige Bauingenieur Urs Keil als Amtsleiter nach.
Gernot Winkler wuchs in Memmingen auf und studierte in Augsburg Bauingenieurwesen. 1977 absolvierte er ein fünfmonatiges studienbegleitendes Praktikum im Memminger Tiefbaumamt. Als Diplomingenieur war er unter anderem beim damaligen Straßenbauamt Kempten, dem heutigen Staatlichen Bauamt Kempten tätig. 1984 wechselte er ins Tiefbauamt der Stadt Memmingen als Sachgebietsleiter Straße und Verkehr. 1985 wurde er stellvertretender Amtsleiter, seit 2014 leitete er das Tiefbauamt.
Zahlreiche Bauprojekte in der Stadt tragen Gernot Winklers Handschrift, erklärte Oberbürgermeister Schilder in seiner Laudatio: die Lindenbadunterführung (1986/87 gebaut), die Neugestaltung des Marktplatzes (1992), die Unterführung Augsburgerstraße (1998/99), die Europastraße mit dem Bau von Kreisverkehr und Brücke (1998/99), die Unterführung Eisenburger Straße (2008) sowie die Sanierung zahlreicher Straßen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Gernot Winkler auch der Planung der Lichtsignalanlagen in der Stadt.
Privat ist Gernot Winkler begeisterter Schwimmer. Seit vielen Jahren leitet er beim TV Memmingen die Abteilung Schwimmen und Wasserball, seit 46 Jahren ist er zudem als Schiedsrichter im Wasserball engagiert. Beim Schwimmen hat er in jungen Jahren auch seine Frau Petra Weiglein-Winkler kennengelernt. Für die Zukunft hat sich Gernot Winkler ein sportliches Ziel gesetzt: Er will 3000 Meter Kraul am Stück schaffen. Und er freut sich auf Zeit zum Lesen. Die beiden Bände der Memminger Geschichte will er lesen und passend zum Wallensteinjahr auch die Wallenstein-Biographie von Golo Mann.
Zum 1. Dezember trat Urs Keil sein neues Amt als Leiter des Tiefbauamts an. Er ist in Biberach aufgewachsen und studierte in Stuttgart Bauingenieurwesen. Ein Auslandssemester führte ihn nach Dänemark. Nach Stationen beim Eisenbahnbundesamt Bonn und Karlsruhe sowie im Verkehrsamt des Landratsamtes Enzkreis wechselte der Diplomingenieur 2015 ins Tiefbauamt der Stadt Memmingen.