Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich EU-Kommissare bei den Allgäuern nach deren touristischen Digitalisierungsstrategien erkundigen. Im Rahmen einer Ehrung für Günther Oettinger in Heilbronn war es dann aber doch so weit. Am Rande der Veranstaltung kam es zu einem Gespräch zwischen dem Oberallgäuer Landrat Anton Klotz, OATS-Geschäftsführer Ulrich Hüttenrauch und dem Preisträger.
Als EU-Kommissar, der auch schon für die Digitalwirtschaft verantwortlich war, interessierte er sich für die aktuellen Entwicklungen rund um das deutsch-österreichische Gemeinschaftsprojekt "Allgäu-Walser-Card". Nachdem der Start 2002 mit Hilfe von EU-Mitteln ermöglicht wurde, sei die Weiterentwicklung, die aus eigenen Mitteln aus der Region finanziert wird, ein positives Zeichen dafür, welche Bedeutung das Allgäu-Walser-Card-System für die Region mittlerweile habe. Dass man jetzt vor Ort den nächsten Schritt gehe und mit Hilfe einer App den Gästeservice an die technische Entwicklung und an das veränderte Mediennutzungsverhalten anpassen wolle, sei der richtige Weg. Es gelte, den Anschluss zu halten und die Prozesse im Rahmen der eigenen Möglichkeiten selbst zu gestalten. Als ehemaliger Ministerpräsident Baden-Württembergs freute sich Oettinger auch darüber, dass es mit der IT-Agentur "Thepeople" eine Heilbronner Firma ist, die den Oberallgäuer Auftrag über die AWC-App ergattern konnte.
Oettinger war in Heilbronn als "Württemberger Kopf" ausgezeichnet worden. Er erhielt für seinen langjährigen Einsatz um demokratische Werte und die freiheitliche Gesellschaft von der Württemberger Gesellschaft mit Sitz in Heilbronn nicht nur eine
Urkunde und die silberne "Württemberger Köpfe"-Medaille. Die Auszeichnung ist auch mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert. Das Geld erhält aber nicht der Preisträger: damit werden Kindereinrichtungen und Kinderprojekte unterstützt. Der Vorsitzende der Württemberger Gesellschaft ist gleichzeitig Geschäftsführer der IT-Agentur und hatte den Landrat zu der Feierstunde eingeladen.