Wenn die Rente nicht reicht: Immer mehr Menschen im Allgäu sind neben ihren Altersbezügen auf staatliche Stütze angewiesen. Die Zahl der Empfänger von „Alters-Hartz-IV“ stieg innerhalb von zehn Jahren drastisch an.
Das Ostallgäu verzeichnete einen Anstieg um 41 Prozent. Gab es im Kreis Ostallgäu 2008 noch 567 Bezieher von Grundsicherungim Alter oder bei Erwerbsminderung, so waren es im vergangen Jahr bereits 800.
In der Stadt Kaufbeuren waren des sogar 64 Prozent. Gab es in Kaufbeuren 2008 noch 447 Bezieher von Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung, so waren es im vergangen Jahr bereits 732.
Im Oberallgäu war der Anstieg bei rund 17 Prozent. Gab es im Kreis Oberallgäu 2008 noch 777 Bezieher von Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung, so waren es im vergangen Jahr bereits 908.
Außerdem gab es in Kempten einen Anstieg um 48 Prozent. Gab es in Kempten im Allgäu 2008 noch 734 Bezieher von Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung, so waren es im vergangen Jahr bereits 1.089.
Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die NGG-Region Allgäu beruft sich hierbei auf Angaben des Statistischen Landesamtes. Danach erhielten in ganz Bayern zuletzt rund 125.000 Rentnerinnen und Rentner Grundsicherung – 43 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. NGG-Geschäftsführerin Claudia Weixler sieht den Trend mit Sorge – und fordert eine „rentenpolitische Kurskorrektur“. Insbesondere die von der Bundesregierung angekündigte Grundrente müsse rasch angepackt werden, um ein Ausufern der Altersarmut im Kreis zu verhindern.