Die Bewerbungszeit war kurz und dennoch haben sich insgesamt 14 Eltern dazu entschlossen, ihre Kinder künftig in einen Waldkindergarten zu bringen. Im September des nächsten Jahres soll der Kindergarten im Auwald in Immenstadt eröffnen, sagt Marcus Kleebaur. Er ist Geschäftsbereichsleiter „Ordnungsamt und Soziales“ in Immenstadt. Bis es soweit ist, gibt es aber noch viel zu tun. Der Wald ist noch nicht begehbar, hier müssen umfassende Forstarbeiten durchgeführt werden und auch ein Bauwagen für die Kinder muss herbeigeschafft werden.
Bereits am 19. September war Kleebaur im AllgäuWECKER bei Marcus Baumann zu Gast und hat zum ersten Mal öffentlich über das Projekt gesprochen. Die Entscheidung „für“ oder „gegen“ den Waldkindergarten sollen sich die Eltern auch nicht leicht machen, meint Klebaur, denn die Kinder werden das ganze Jahr in der Natur sein. Für ganz schlechte Tage ist hier ein Bauwagen seitens der Stadt geplant. Erfahrungsgemäß dauere es auch eine gewisse Zeit, bis sich die Kinder daran gewöhnt hätten. Für die Eltern bedeutet dies, die Anschaffung von wetterfester Kleidung, erhöhten Waschbedarf und konkrete Bring- und Abholzeiten. Diese waren anfangs mit einem minimalen Zeitfenster von zehn Minuten festgelegt, sollen aber nun doch etwas gelockert werden.
„Es hat sich gezeigt, dass die Waldpädagogik eine gute und natürliche Alternative für die klassische Betreuung in einer Kindertagesstätte darstellt. Die Vorteile liegen auf der Hand, denn was gibt es Besseres für die Entwicklung und Unterrichtung von Kindern als sich draußen in der freien Natur und im Wald austoben zu können. Materialien, die man dort finden kann, werden ins Spiel einbezogen und regen die Fantasie an. Ganz nebenbei entsteht automatisch, quasi als Nebenprodukt, ein inniges Bewusstsein für die Umwelt mit den Pflanzen und Tieren. Ein Waldkindergarten unterliegt übrigens denselben pädagogischen Grundsätzen und Unterrichtszielen wie bei einem normalen Kindergarten, dies gilt natürlich insbesondere auch für die allgemeine Förderung der Kinder, die Dokumentation des Entwicklungsstandes und das Erreichen der Schulreife“, so Kleebaur.
Die Waldkindergartengruppe ist geeignet für Kinder ab drei Jahren und soll den Vormittag zwischen 8 und 13 Uhr abdecken.