Der FC Memmingen hatte lange Zeit den Ruf, keine Pokalmannschaft zu sein. Ein Bild, das sich in den vergangenen Jahren doch deutlich gewandelt hat. Die Allgäuer kamen weit im Wettbewerb, ohne dass allerdings der ganz große Wurf mit dem Erreichen der DFB-Pokalhauptrunde gelungen ist.
In der vergangenen Saison war zwar schon im BFV-Toto-Pokal-Achtelfinale Schluss, aber der Gegner war damals der Drittligist TSV 1860 München, der sich auch erst mit einem Treffer in der Nachspielzeit höchst glücklich durchsetzen konnte. Fast 3.600 Zuschauer sorgten – trotz Einnahmeteilung – für einen warmen Geldregen in die Vereinskasse.
Zuvor kämpften sich die Memminger gleich dreimal bis ins Halbfinale vor, wo sie jeweils am späteren Pokalsieger Schweinfurt (2 x) und den Würzburger Kickers scheiterten. Das Halbfinale ist auch jetzt wieder erreichbar, wenn es am Tag der Deutschen Einheit gegen den Regionalliga-Kontrahenten SV Schalding-Heining geht. Anpfiff ist am Feiertag-Nachmittag um 14 Uhr in der Arena.
Den Heimvorteil gegen die Passauer Vorstädter will die Mannschaft auch unbedingt nutzen, wenngleich Trainer Uwe Wegmann erst sehr kurzfristig erfahren wird, wer überhaupt auflaufen kann. Nach den Roten Karten gegen Marco Nickel und Ari Kelmendi im Regionalliga-Heimspiel gegen Aschaffenburg (1:3) war bis Dienstag noch nicht geklärt, wie lange beide gesperrt werden und ob die Sperre nur für Punkt- oder auch im Pokal gilt. Wegmann könnte beide natürlich gut gebrauchen, denn durch die Verletzung von Lirim Kelmendi (Knieverletzung) ist die Ausfallliste noch länger geworden. Marco Boyer, Fatjon Celani, Mario Jokic und Marco Schad stehen schon drauf. Von der U21-Mannschaft hat sich nach drei Landesliga-Niederlagen in Folge in den vergangenen Wochen so richtig niemand als Nachrücker nach oben empfohlen.
Dass Aschaffenburg-Spiel hat nicht durch die Platzverweise ein Nachspiel. Auch intern gab es Diskussionen mit dem Ergebnis, dass von Bank und Umfeld künftig mehr Disziplin gewahrt werden muss –auch wenn man mit Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden ist. „Hier hat sich jeder an die Nase zu fassen“, redet der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann den Betreffenden ins Gewissen, „letztlich schadet es uns nur“.
Wie Memmingen ist auch Gegner Schalding-Heinig personell angeschlagen. Mit Christian Piermayr (Kreuzbandriss), Nico Dantscher (Innenbandriss) und Christian Brückl (Meniskusanriss) fallen arrivierte Kräfte länger aus. Deshalb stand zuletzt beim 0.1 in Buchbach Spielertrainer Stefan Köck selbst wieder in der Startelf. Es wird am Einheitstag auf jeden Fall ein anderes Spiel gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen erst vor zwei Wochen werden, als der FCM am Reuthinger Weg sein Punktspiel mit 3:0 gewinnen konnte.