Die große Hitzewelle ist zwar zunächst überwunden, doch dass die Sommer in Zukunft noch häufiger ähnlich heiß werden, bestreitet kaum jemand, deshalb beantrage ich öffentliche Trinkbrunnen in der Stadt Kempten zu errichten. In den letzten Jahren hat Deutschland in der kostenlosen Trinkwasserversorgung nachgerüstet. Dennoch besteht deutlicher Nachholbedarf um das Niveau der direkten Nachbarländer zu erreichen. Denn eine adäquate Wasserversorgung ist gleichzusetzen mit Lebensqualität.
Aktuell sind deutschlandweit 117 Brunnen und Trinkwassersäulen verzeichnet. Im Vergleich zur Bevölkerungsdichte schneidet Augsburg mit 22 öffentlichen Trinkbrunnen am besten ab. Dafür hat Berlin erkannt, wie wichtig die allgemeine Wasserversorgung ist, und rüstet emsig nach. Aktuell gibt es in der deutschen Hauptstadt 42 öffentliche Trinkbrunnen.
Wie sieht es in den deutschsprachigen Nachbarländern aus?
Im Gegensatz zu Deutschland ist in Österreich und der Schweiz kostenloses Trinkwasser selbstverständlich. Öffentliche Trinkstationen zählen zum normalen Stadtbild. Etwa 1224 Trinkbrunnen schmücken die Schweizer Stadt Zürich. So gibt es in Wien über 900 öffentlicheTrinkbrunnen, die jeden Sommer für Anwohner und Touristen verfügbar sind.
Die Vorteile eines öffentlichen Wasserspenders sind:
Weniger Plastikmüll
Mit einem öffentlichen Trinkbrunnen wird der Trend zur Trinkflasche begünstigt. Anstatt eine Einwegflasche am Kiosk zu kaufen, kann die Trinkflasche an der Wasserstelle aufgefüllt werden.
Bessere Hygiene
Ein Trinkbrunnen ermöglicht es Passanten, sich zwischendurch die Hände zu waschen. Dadurch verringert sich die bakterielle Infektionsgefahr.
Förderung der Gesundheit
Süßgetränke sind im Supermarkt nicht teurer als eine Flasche Wasser und werden daher bevorzugt gekauft. Ein öffentlicher und kostenloser Trinkbrunnen beugt diesem Konsum vor. Zudem ermuntert das öffentliche Angebot, mehr Wasser zu trinken - was gerade an heißen Tagen wichtig ist.
Kostensparend
Auf lange Sicht rentiert sich ein Trinkbrunnen für die Stadt. Denn was anfangs in die Infrastruktur für Trinkbrunnen investiert wird, wird auf der anderen Seite im Gesundheitswesen gespart.
(PM)