Vergangenen Samstag fand die konstituierende Sitzung des Bezirksvorstandes der Jungen Union Schwaben im Goldenen Fässle in Kempten statt. Dabei wurde auch über die Vorkommnisse der vergangenen Wochen im Allgäu in Sachen Milchviehhaltung debattiert. Die Junge Union Schwaben verurteilt jegliche Tierquälerei bei der Haltung von Milchkühen. Aus ihrer Sicht gilt es Verstöße gegen den Tierschutz entschieden zu ahnden, was Sache der Fachbehörden und der Justiz sei. Das Vorgehen sollte dabei verhältnismäßig sein und gleichzeitig muss die aktuelle Debatte mehr faktenbasiert geführt werden. Pauschalverurteilungen gilt es entgegenzutreten.
Es gilt für jeden Betrieb die Unschuldsvermutung, genauso wie bei jedem anderen rechtsstaatlichen Verfahren. Vorwürfe bzw. anonyme Hinweise dürfen daher in der öffentlichen Debatte ohne rechtsstaatliche Prüfung nicht mit Beweisen für Verstöße gesehen werden. Die vielerorts aufkommende Hetze gegen unsere Landwirte gilt es entschieden zu verurteilen. Die überwiegende Mehrheit der Allgäuer Milchbauern gehen verantwortungsvoll mit den Tieren und der Umwelt um und tragen so zum einzigartigen Landschaftsbild und Erkennungsmerkmal der Region bei. Auf den Bauernhöfen wird durch die Nutzung des Grünlandes und mit den Tieren ein hochwertiges Lebensmittel erzeugt. Die Allgäuer Milchbauern sind zudem ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in der Region, gerade durch die Veredelung der Milch in den hiesigen Molkereien.
Die Bauernfamilien sind vielerorts auch ein wichtiger Bestandteil des dörflichen Lebens, was die Dörfer lebendig hält. „Es kann und darf nicht sein, dass alle Betriebe in einen Topf geschmissen werden, weil es ein paar schwarze Schafe gibt“, so der Bezirksvorsitzende Tobias Paintner. Da vor allem kleine Milchviehbetriebe im Allgäu vielerorts noch Anbindehaltung praktizieren, sollten diese kleinen Strukturen erhalten bleiben. Hier sollte von Staatlicher Seite die sogenannte Kombihaltung gefördert werde, um auch kleinen Betrieben mit Anbindehaltung und ohne großen Erweiterungsmöglichkeiten eine Perspektive zu geben!
Für die Zukunft wünscht sich die JU Schwaben in jedem Fall, dass die öffentliche Debatte differenzierter abläuft und die Gemeinschaft in unseren Kommunen nicht gefährdet.