Am Abend hat eine Podiumsdiskussion der SOKO Tierschutz stattgefunden, bei der es hauptsächlich um die Vorwürfe gegen den Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb ging. Anwesend waren unter anderem Politiker der Grünen, Freien Wähler, ÖDP und von der SPD.
Die Veranstaltung wird als großer Erfolg angesehen, rund 400 Personen haben hier teilgenommen. Bauernverband und CSU haben abgesagt, die Käserei Champignon und der Fleischproduzent Vion haben die Einladung ignoriert.
Bei dem Bürgergespräch gab es hitzige Diskussionen mit einer guten Beteiligung aus Politik und Landwirtschaft, viele Teilnehmer kritisierten die Politik und die Behörden, hier wurde teilweise von "Versagen" gesprochen. Weiter wurde die Forderung der SOKO Tierschutz für ein entschiedenes Durchgreifen des Staates gegen organisierte Agrarkriminalität unterstützt.
Des Weiteren wurde die Frage nach dem "Einzelfall" diskutiert, da die Landwirte nach den Vorwürfen gegen den Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb oft "über einen Kamm" geschert werden. Die Freien Wähler, die Grünen und die ÖDP sehen in diesem Fall nicht die krasse Ausnahme, sondern ein Systemproblem. Die FDP plädierte zusätzlich für eine technische Überwachung der Betriebe mit Sensoren und Kameras.
Beendet wurde die Veranstaltung mit der Aussetzung einer Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Hinweise, die zu einer Überführung von Tierhaltern führen, die illegal männliche Kälber töten. Die SOKO Tierschutz möchte diesbezüglich besonders auch Hinweisen auf den Einsatz von PU-Schaum nachgehen, der Bauschaum wird den ungewollten Tieren teilweise in die Atemwege gespritzt, um sie zu töten.
Die Ankündigung der Belohnung führte bei anwesenden Tierhaltern zu wütenden Protesten, dennoch ging die Veranstaltung erfolgreich ohne Zwischenfälle zu Ende.