Durch mehrere Informanten mit erschütterndem Videomaterial wurde der SoKo Tierschutz e.V. auf den Großlandwirt in Bad Grönenbach aufmerksam. Der Landwirt ist mit über 1.000 Tieren einer der größten Milchviehbetriebe in Deutschland. Die Aufnahmen zeigen wie reihenweise Tierschutzgesetze gebrochen werden. Dabei sei der Landwirt sogar ein Wiederholungstäter. Erstmalig zu sehen ist das Videomaterial am Abend im Ersten (21.45 Uhr Report Mainz).
Einer der Vorstände des Tierschutzvereins Friedrich Mülln spricht davon, dass immer wieder Großlandwirte von der industriellen Massentierhaltung eingeholt werden. Das rechtfertige aber nicht das Verhalten des Landwirts aus Bad Grönenbach. Auf den Videos sei zu sehen, wie Kühe geschlagen, getreten oder per Traktor über den Boden geschliffen werden, wenn die Tiere nicht mehr laufen können. Um die Tiere in einen Anhänger zu bekommen werden auch mal spitze Gegenstände eingesetzt um die Tiere in die richtige Richtung zu bewegen. Am schlimmste sei dabei jedoch, dass Kühe, die per Bolzenschuss getötet werden einfach verenden. Keine Betreuung. Keine Behandlung. Die Tiere werden einfach liegen gelassen, bis sie ausbluten.
Nach dem Beitrag am Abend im Ersten wird das Videomaterial auch auf der Seite von SoKo Tierschutz zu sehen sein. Auch bei Facebook soll der Beitrag geteilt werden. Der Verein hat außerdem laut eigenen Angaben letzte Woche Anzeige gegen den Landwirt erstattet. Weiterhin regt der SoKo Tierschutz e.V. alle Mitmenschen dazu an "ihr Einkaufsverhalten zu überdenken", ob solche Betriebe und ihr Handeln durch einen Einkauf unterstützt werden sollten. Gleichzeitig soll dieser Beitrag ein Aufruf und zugleich Weckruf für die Behörden sein, gegen solche Wiederholungstäter härter vorzugehen, so Mülln. Denn es sei nicht das erste Mal, dass gegen ihn Verdacht erhoben wird gegen Tierschutzgesetze zu verstoßen.