Heute Morgen ist in der Dieselstraße in Kempten beim Verladen eines Gefahrgutbehälters sogenanntes Ammoniumdichromat ausgetreten. Beim Verladen wurde der Behälter beschädigt. Ammoniumdichromat kann Krebs erzeugen und genetische defekte verursachen. Außerdem ist der Stoff als lebensgefährlich beim Einatmen und giftig beim Verschlucken eingestuft. Weiter ist es sehr giftig für Wasserorganismen und kann eine langfristig schädigende Wirkung auf Gewässer haben. Bei dem Vorfall wurden fünf Personen leicht verletzt.
Derzeit führt die Feuerwehr vor Ort die Reinigung durch, außerhalb des Geländes besteht keine Gefahr, die Situation hat sich mittlerweile wieder entspannt. Die vorerst gesperrte Straße ist mittlerweile wieder befahrbar, ein Großteil der Einsatzkräfte ist bereits wieder abgerückt.
Die Pressemitteilung der Polizei im Wortlaut:
Zum Austritt einer gesundheitsgefährdenden Flüssigkeit kam es heute auf dem Gelände eines Speditionsunternehmens in Ursulasried. Fünf Angestellte erlitten leichte Verletzungen. Kurz nach 7 Uhr wurde beim Umladen ein 1.000-Liter-Standardcontainer versehentlich leicht beschädigt.
Nachdem rund 100 Liter ausgelaufen waren, kippten Angestellte den Container und verhinderten einen weiteren Austritt der Flüssigkeit. Die alarmierte Feuerwehr war mit einer Vielzahl von Einsatzkräften vor Ort und konnte das ausgetretene Ammonium binden. Zum Zwecke der reibungslosen Einsatzabwicklung musste die Dieselstraße bis 8.45 Uhr gesperrt werden. Für Personen außerhalb des Betriebsgeländes bestand keine Gefahr.
Fünf Angestellte der Spedition erlitten Atemwegsreizungen und Schwindel; vier von Ihnen wurden vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Im Einsatz befanden sich die Feuerwehr und Polizei Kempten, der Rettungsdienst und das Umweltamt der Stadt Kempten. Der Inhalt des beschädigten Gebindes muss nun noch umgefüllt und die gebundene Flüssigkeit entsorgt werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zum exakten Hergang des Betriebsunfalls aufgenommen.