Der Kita-Notstand ist ein großes Thema, das landauf, landab die Gemüter bewegt. Gerade jetzt, zur Anmeldungszeit für das neue Kindergartenjahr, wird deutlich, dass das Angebot an freien Plätzen in Kita und Kinderkrippe vielerorts nicht ausreicht, um den Bedarf der Familien zu decken. Warum aber ist das so? „An der Bereitschaft, zusätzliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu schaffen, scheitert es seitens der Träger nicht“, glaubt Markus Adler, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter im Allgäu. Er sagt: „Die Kompetenzen und der Handlungswille sind vorhanden.“
„Wir alle – die Kommunen und die möglichen Kita-Träger - sind mit den Schwierigkeiten der Thematik vertraut. Uns ist klar, dass das Problem vielerorts zunächst an den geeigneten Liegenschaften und an den Wartezeiten für staatliche Förderzusagen liegt“, so Markus Adler. „Schnelles Handeln sei zwar von allen Beteiligten verständlicher Weise gewünscht, aber eine neue Kindertagesstätte auf den Weg zu bringen ist nichts, was man von heute auf morgen bewerkstelligen könnte“, weiß er aus Erfahrung. Ein großes Problem sei in diesem Zusammenhang der akute Fachkräftemangel. „Wir Johannitern versuchen seit Jahren, der Thematik konstruktiv zu begegnen und unseren Mitarbeitenden familienfreundliche Arbeitszeiten, unbefristete tarifliche Arbeitsverträge und gute Arbeitsbedingungen zu bieten.“ Aber hier muss sich grundsätzlich strukturell etwas ändern.“
Im Zuge der aktuellen Debatte um fehlende Kita-Plätze möchte Adler ein klares Signal an die Verantwortlichen in den Kommunen senden: „An möglichen Trägern soll es nicht scheitern. Wir haben die betroffenen Allgäuer Städte und Gemeinden bereits angeschrieben und ihnen die Übernahme von Trägerschaften angeboten. Wir stehen mit unserer Kompetenz zur Verfügung, auch für eventuelle Interimslösungen – mehr können wir aktuell nicht tun.“(pm)