Der Landkreis hat seine erste eigene Solarstromanlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes Bregenzer Straße 35 in Betrieb genommen und wird damit zukünftig etwa 20 Prozent des dort benötigten Stroms selbst erzeugen. Die knapp 200 Quadratmeter große und etwa 50.000 Euro teure Anlage wird sich nach ungefähr 10 Jahren amortisiert haben. Der erzeugte Strom wird dabei nahezu vollständig in das Hausnetz eingespeist ohne dass eine Batterie benötigt wird. „Solarstrom ist nach wie vor ein wichtiger Pfeiler der nachhaltigen und sauberen Energieerzeugung,“ so Landrat Elmar Stegmann, der die Anlage in Betrieb genommen hat.
„Unser Klima wird immer mehr von Extremen geprägt,“ sagt der Klimaschutzmanager des Landkreises Steffen Riedel. „Umso wichtiger ist unser aller Einsatz für den Klimaschutz.“ Die Sonne liefert im Landkreis Lindau den größten Anteil erneuerbarer Energien. Insgesamt könnte im Landkreis das 1,3- fache des derzeit benötigten Stroms regenerativ erzeugt werden. Der Landkreis Lindau hatte sich deshalb schon vor Jahren für die Erzeugung von Solarstrom stark gemacht und der Genossenschaft Bürgerenergie Stadt Land See drei Dächer für den Bau von Solarstromanlagen verpachtet. „Wir wollten damit den Bau von Solarstromanlagen grundsätzlich fördern und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, von der Produktion sauberer Energie zu profitieren,“ erklärt Stegmann.
Aber auch heute, in Zeiten geringer Einspeisevergütungen, ist die Produktion von Solarenergie gerade für den Eigenbedarf attraktiv. Der Landkreis hat daher im Herbst vergangenen Jahres gemeinsam mit den Gemeinden ein Solarpotentialkataster eingerichtet, das es Hausbesitzern ermöglicht, kostenlos und unkompliziert zu prüfen, wie groß das Potential der Solarenergie auf dem eigenen Hausdach ist und welche Kosten damit in etwa verbunden sind. Zu finden ist das Solarpotentialkataster online unter www.solare-stadt.de/landkreis-lindau. Auch der Landkreis hat seine neue Solaranlage über das Kataster geprüft. Das Ergebnis: Die Prüfung stimmte mit der Planung durch den Fachmann weitestgehend überein, ebenso die Berechnung der Kosten. Ziel war, die für den Landkreis wirtschaftlich attraktivste Variante zu finden. (pm)