Am Dienstag erwartet die Bayerische Lawinenwarnzentrale in den Ammergauer Alpen eine große Lawinengefahr (Stufe 4 von 5). Für die Allgäuer Alpen wird die Gefahr als erheblich eingestuft (Stufe 3 von 5). Probleme gebe es hauptsächlich aufgrund des gefallenen Neuschnees, so die Fachleute. Skifahrer sollten die markierten Gebiete und Wege nicht verlassen.
Heute sind bei Sonneneinstrahlung Selbstauslösungen von zum Teil auch sehr großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu beachten. Oberhalb der Waldgrenze kann der einzelne Skifahrer auch große Schneebretter auslösen.Die Lawinengefahr ist in den mittleren Regionen der bayerischen Alpen als groß einzustufen, in den Allgäuer und Berchtesgadener Alpen als erheblich.
Das Hauptproblem ist der viele Neuschnee. Bei Sonneneinstrahlung sind aus neuschneereichen Einzugsgebieten viele große, mehrfach auch sehr große Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu erwarten. Bis in mittlere Lagen können Gleitschneelawinen an steilen Wiesenhängen und aus lückigen Bergwäldern aller Hangrichtungen abgehen. Wegen der mächtigen Schneedecke erreichen die Lawinen, die am Boden abrutschen, auch größere Ausmaße. Steilgelände unterhalb von Rissen in der Schneedecke und Gleitschneemäulern meiden. Exponierte Verkehrs- und Wanderwege können gefährdet sein.
Weitere Gefahrenstellen befinden sich oberhalb 1600m im kammnahen Steilgelände aller Hangrichtungen sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Bereits bei der geringen Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers können vereinzelt auch große Schneebrettlawinen ausgelöst werden.
Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern bei meist mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen verbreitet 40 bis 70cm Neuschnee. Vor dem Schneefall hat sich gebietsweise auf der angefeuchteten Altschneeoberfläche eine dünne Eislamelle gebildet, auf der das Neuschneepaket bindungsarm aufliegt. Im Neuschnee sind vor allem in der Mitte der bayerischen Alpen gebundene Schichten auf lockerem, kaltem Schnee leicht zu stören. In höheren Lagen ist die Altschneeoberfläche vom Wind geprägt. Der Neuschnee überdeckt in Kammnähe oft windgepresste und harte Oberflächen. In der oberflächennahen Altschneedecke sind örtlich noch störanfällige Schwachschichten eingelagert. Bis in mittlere Lagen ist die mächtige, homogene Altschneedecke plastisch und verformbar, was die Hangabwärtsbewegung des Schnees fördert und das Schneegleiten verursacht.
Hinweise und Tendenz:
Unternehmungen abseits gesicherter Pisten verlangen Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Heute wird bei Sonneneinstrahlung die Selbstauslösungsaktivität von Lawinen hoch sein.
Gefahrenstufen regional
Hauptproblem: Neuschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 4