Die Motorradsaison 2018 ist beendet, doch das Lärmproblem bleibt: Von April bis Oktober brausen unzählige Biker auf Bergstrecken durch den nördlichen Alpenraum. Der Krach der Motorräder strapaziert die Nerven von Anwohnern und Erholungssuchenden. Um diesen einzudämmen, ziehen die Tourismusregionen Bayern und Tirol an einem Strang
Erneut stand jetzt der Dauerbrenner „Motorradlärm“ im Fokus einer überregionalen Fachkonferenz. An dem Erfahrungsaustausch im Landratsamt beteiligten sich zahlreiche Akteure aus Politik, Polizei und Fachbehörden, ebenso Vertreter einer Bürgerinitiative sowie der Interessengemeinschaft für Motorradfahrer.
Erste erfolgversprechende Wirkungen zeigt das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Lärmfreier Lebens- und Erholungsraum Bayern-Tirol“. Auf positive Resonanz stoßen beispielsweise die neuen Hinweisschilder an beliebten Biker-Strecken im Oberallgäu, Ostallgäu und Außerfern. Die Transparente appellieren an die Motorradfahrer, leise zu fahren. Doch nicht jede Maschine ist illegal laut.
„Wir werden deshalb künftig auch die Fahrzeughersteller mit ins Boot nehmen“, betonte Landrat Anton Klotz. Gemeinsam mit der Politik soll weiter nach Lösungen gesucht werden. Die Polizei setzt verstärkt auf Verkehrsüberwachung und Geschwindigkeitskontrollen. Dies ist ganz im Sinn der Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe, die ein Motorradverbot für bestimmte Strecken in Tirol künftig nicht ausschließen will.
Die Diskussion machte deutlich, dass die Probleme zwar überall die gleichen, die rechtlichen Instrumentarien in Deutschland und Österreich jedoch unterschiedlich sind. „Wichtig ist, dass wir von den gegenseitigen Ideen profitieren“, betonte Felix Fleischhauer (Sachgebietsleiter Verkehrswesen im Landratsamt Oberallgäu).
Weiterhin gelte, den Dialog mit Motorradclubs zu suchen und dabei deutlich zu machen, „dass es nicht um die Diskriminierung der Biker geht.“ Dies wollen am Runden Tisch auch die Vertreter der Interessengemeinschaft Motorradfahrer (IG Moto) so verstanden wissen. Sie machten deutlich, dass ihr nachhaltiger Appell „Fahr mit Anstand – runterdrehen statt aufdrehen“ in den eigenen Reihen ankommt und zu rücksichtsvollem Fahren animiert. (pm)
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