Noch nicht einmal 48 Stunden nach der Landtagswahl in Bayern wird über erste Personalien einer CSU/Freie Wähler- Koalition spekuliert. So könnte der Kemptener Alexander Hold in der neuen Regierung Justizminister werden, berichten einige Medien. Unterdessen wurde bekannt, dass die Allgäuer Europaabgeordnete der Freien Wähler, Ulrike Müller, bei den Verhandlungen über ein Regierungsbündnis in München mit am Tisch sitzen wird. Das hat die Partei per Mitteilung an die Deutsche-Presse-Agentur verraten.
Das Problem der Freien Wähler: Es gibt kaum bekannte Persönlichkeiten neben Parteichef Hubert Aiwanger. Da käme Alexander Hold gerade recht, schließlich ist der ehemalige Sat.1- Fernsehrichter allein durch seine Sendungen äußerst bekannt und beliebt. Hinzu kommt: Auch politisch hat er sich und die Freien Wähler mit seiner Aufstellung bei der Wahl zum Bundespräsidenten in Position gebracht. Darüber hinaus spricht natürlich sein hervorragendes Ergebnis bei der Landtagswahl in Bayern absolut für ihn. 21,2 Prozent der Stimmen holte er im Stimmkreis Kempten-Oberallgäu und war damit dem CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer dicht auf den Fersen. In der Justiz kennt er sich aus: Hold war Staatsanwalt und Richter in Kempten am Land- und Amtsgericht, sowie unter anderem in den Amtsgerichten in Füssen und Sonthofen.
Allgäuerin Ulrike Müller verhandelt um Regierungskoalition mit
Wenn Freie Wähler-Parteichef mit den CSU-Granden in den Ring um eine Regierung für den Freistaat Bayern steigt, ist eine Allgäuerin vorne dabei: Die Europaabgeordnete Ulrike Müller wird mit am Tisch sitzen. Das hat die Deutsche Presse Agentur (dpa) in Erfahrung gebracht. Die aus Missen im Oberallgäu stammende Landwirtin und Politikerin war vor ihrer Wahl ins Europaparlament ebenfalls im Bayerischen Landtag gesessen.
Ex-Bundesfinanzminister und CSU-Ehrenvorsitzener fordert Neuerungen
Unterdessen forderte der im Allgäuer Irsee wohnende CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel bei einer Sitzung eine inhaltliche und strategische Neuausrichtung seiner Partei. Auch einen weiteren Rechtsruck der CSU lehne er ab, berichten Teilnehmer.