Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wirbt anlässlich des "Welttags der seelischen Gesundheit" am 10. Oktober für mehr Offenheit beim Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Huml betonte am Mittwoch: "Eine psychische Störung darf kein Tabu sein. Denn es ist wichtig, dass sich Betroffene rechtzeitig professionelle Hilfe holen."
Die Ministerin fügte hinzu: "Menschen mit psychischen Krankheiten sind ein Teil unserer Gesellschaft. Sie brauchen professionelle Hilfe - und das Gefühl, nicht stigmatisiert zu sein."
Huml unterstrich: "Es ist ein zentrales Anliegen der Bayerischen Staatsregierung, für die Menschen in Bayern flächendeckend eine qualitativ hochwertige psychiatrische Versorgung zu gewährleisten. Deshalb haben wir die entsprechenden Strukturen in den vergangenen Jahren ausgebaut - und wir werden hierbei auch künftig nicht nachlassen. Fast zwei Milliarden Euro an Fördermitteln sind bayernweit bisher in den Ausbau und die Modernisierung der akutpsychiatrischen Behandlungseinrichtungen geflossen."
Die Ministerin erläuterte: "Darüber hinaus stärken wir mit dem im Juli beschlossenen Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz die psychiatrische Versorgung in Bayern. Nach jetziger Planung werden Menschen in akuten psychischen Notlagen, aber auch deren Angehörige ab 2020 über eine bayernweit einheitliche Rufnummer Beratung und Hilfe finden. Damit schaffen wir ein einmaliges Hilfsangebot, das es bislang so in keinem anderen Flächenland in Deutschland gibt."
Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit leiden in Bayern circa 2,8 Millionen Menschen in der Altersgruppe der 18- bis 79-Jährigen im Laufe eines Jahres unter einer klinisch relevanten psychischen Störung. Darunter sind rund eine Million Erwachsene mit Depressionen, die zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählt.