In der Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die die Johanniter seit 2016 in Bad Wörishofen (Unterallgäu) unterhielten, lebten zwischenzeitlich bis zu 40 Jugendliche. Nun wurde die Einrichtung endgültig geschlossen. Der Regionalvorstand der Johanniter im Allgäu, Markus Adler, erläutert die Hintergründe.
„In der Unterkunft durften ausschließlich Jugendlich e bzw. junge Erwachsene bis 18 Jahren untergebracht werden. Zu Spitzenzeiten lebten hier 40 junge Männer zwischen 14 und 18 Jahren, zuletzt waren es nur noch neun“, so Markus Adler. Sie zogen zum Stichtag 10. September in eine andere Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bad Wörishofen um, die freie Kapazitäten hatte (diese ist nicht unter der Trägerschaft der Johanniter). „Viele der neun zuletzt verbliebenen Jugendlichen werden bis Jahresende volljährig. Sie hätten dann ohnehin nicht mehr in unserer Obhut bleiben können. Uns war von Anfang an klar, dass dieses Engagement daher von begrenzter Dauer sein würde. “
Was das Betreuungspersonal angeht – in Zeiten voller Belegung hatten die Johanniter in Bad Wörishofen 16 Vollzeitstellen besetzt , um den jungen Männern bei der sozialen, kulturellen und beruflichen Integration zur Seite stehen zu können – fand ein Großteil in anderen Bereichen der Hilfsorganisation neue Aufgaben, „ aber leider nicht alle“, bedauert Adler. Die Immobilie ist vom Landkreis Unterallgäu angemietet und war an die Johanniter vermietet.
In der Hochphase des Flüchtlingsstroms betrieben die Johanniter allgäuweit acht Unterkünfte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge , die sich aus unterschiedlichen Krisengebieten der Welt ohne ihre Familien hierher gerettet hatten . Mit der Schließung des letzten dieser Häuser ist diese Ära nun zu Ende gegangen.
Markus Adler zieht ein positives Fazit: „Es war eine tolle Erfahrung für uns als Träger, aber auch für die Mitarbeiter. Das Ganze schulte unsere Krisenreaktionsfähigkeit, weil der Aufbau der Einrichtungen meist schnell gehen musste. Wir konnten eine tolle Zusammenarbeit mit den Landratsämtern und der Regierung von Schwaben erleben. Hierfür möchten wir allen Projektb eteiligten herzlich danken!“(pm)