Der packende Pokalfight gegen den TSV 1860 München (0:1) ist noch in aller Munde, da muss der FC Memmingen drei Tage danach schon wieder in der Regionalliga ran. Am Freitagabend (19.30 Uhr) empfängt die Truppe von Trainer Stephan Baierl als Tabellenfünfter die SpVgg Greuther Fürth II (13. Platz / 9 Punkte). Die großen Fragen: Wie haben sich die Memminger von dem kraftraubenden Pokalspiel und der ramponierte Rasen in der Arena erholt?
„Ich weiß nicht, wie Memmingen am Freitag spielen will. Die sind alle tot“, merkte 1860-Trainer Daniel Bierofka am Dienstagabend an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass der FCM nahezu alle Stammkräfte aufbot und Volldampf ging. Dass die Memminger am Spieler am Ende zu Boden sanken, hatte aber weniger damit zu tun, dass sie mit ihren Kräften am Ende waren, sondern es war die Enttäuschung über das unglückliche Ergebnis. In der Tat hatten die Zuschauer den Eindruck, dass die Memminger Amateure kräftemäßig mit den Profis mehr als mithalten konnten. „Wir sind konditionell gut drauf“, geht Baierl davon aus, dass auch gegen Fürth II noch reichlich Sprit im Tank ist, „ich habe momentan 17, 18 Spieler im Kader von denen ich jeden in der Regionalliga reinwerfen kann. Wir werden auch am Freitag wieder eine gute Leistung bieten können und wollen natürlich gegen Fürth gewinnen“. Wenn es gelingt, hätte der FCM nach zehn Spielen 20 Punkte auf dem Konto, was zu diesem Zeitpunkt der Runde höchst respektabel wäre.
Großes Gesprächsthema war auch der Platz in der Arena. Optisch wird er sich vom Stadionpersonal wieder einigermaßen in Ordnung gebracht werden können. Aber alle noch so großen Bemühungen der Platzwarte helfen kaum, weil das Problem tiefer – oder besser – eigentlich nicht so tief liegt. Für jedermann sichtbar hat der Rasen keine Bindung zum Untergrund, ein Grätsche und tiefe Furchen tun sich auf, weil das Gras nicht nach unten durchwurzelt. Und dabei steht die nasse Jahreszeit erst noch bevor. „Der Zustand ist ungefähr so, als liegt ein Teppich auf Fliesen“, beschreibt der sportliche Leiter Bernd Kunze die Verhältnisse. Eine kurzfristige Lösung wird es wohl nicht geben, zeitlich möglich wäre eine Platzsanierung ohnehin erst im nächsten Sommer. Über elf Jahre nach der Arena-Einweihung müsste wohl eine größere Maßnahme in Angriff genommen werden. Der Verein will einen weiteren Vorstoß bei der Stadt unternehmen, die dafür freilich auch natürlich erst noch die finanziellen Mittel im Haushalt einplanen müsste.(pm)