Im Handwerk im Allgäu und in Bayerisch-Schwaben herrscht weiter Optimismus. Über 90 % der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage positiv. Die anhaltend hohe Nachfrage nach handwerklichen Produkten und Dienstleistungen beschert den Firmen volle Auftragsbücher. Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: „Im schwäbischen Handwerk läuft es rund. Mit hoher Qualität kann das Handwerk überzeugen. Dazu brauchen wir bestens ausgebildete Fachkräfte. Daher freuen wir uns über die von der Großen Koalition beabsichtigten Investitionen in die berufliche Bildung.“
Breite Zufriedenheit mit Geschäftslage
Mit ihrer eigenen Geschäftslage sind die handwerklichen Unternehmen mehrheitlich zufrieden. 92 % beurteilen ihre wirtschaftliche Situation mit gut oder befriedigend, lediglich 8 % geben eine schlechte Bewertung ab. Gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahr hat sich die Einschätzung kaum verändert. Der konjunkturelle Höhenflug im Handwerk setzt sich damit ungeachtet politischer Krisen weiter fort. Die Diskussion um Zölle und Handelsbarrieren oder der bevorstehende Brexit kann der robusten Handwerkskonjunktur bislang wenig anhaben. Das Konsumklima bleibt günstig. Die Bau- und Ausbauhandwerke fungieren weiterhin als die starken Wachstumstreiber im Handwerk. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum und Gewerbe-bauten gerade in Ballungszentren sorgt für gute Geschäfte. Im Branchenvergleich schneidert das Ausbaugewerbe mit einem Anteil von 96 % zufriedenen Betrieben am besten ab. Auf Platz 2 und 3 folgen das Bauhauptgewerbe und die Lebensmittelhandwerke (jeweils 95 % positiv gestimmte Betriebe). Doch auch die gewerblichen Zulieferer, die Gruppe der verbrauchernahen Dienstleister wie Friseure oder Optiker und das Kfz-Gewerbe melden hohe Zufriedenheitswerte.
Dicke Auftragspolster
Die Zahl der Auftragseingänge hat sich im ersten Quartal erfreulich entwickelt. Jeder vierte Betrieb meldet ein Plus. Im Gegensatz zur Auftragssituation fehlt es der Umsatzentwicklung dagegen noch etwas an Schwung. Lediglich 18 % der Betriebe verzeichnen eine Steigerung. Knapp jedes vierte Unternehmen muss einen Rückgang hinnehmen. Gut gefüllt sind die Auftragsbücher. Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände steigt im ersten Quartal auf 9,4 Wochen. Das sind knapp eineinhalb Wochen mehr als noch im Vorquartal bzw. im Vorjahr (je 8,0 Wochen). In den Bau- und Ausbauhandwerken liegt die Reichweite sogar bei über 11 Wochen. Dazu Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: „Unsere Betriebe geben ihr Bestes und arbeiten am Limit ihrer Möglichkeiten.“ Doch gute Fachkräfte zu finden, gelingt nicht in jedem Fall. 10 % der Handwerksunternehmen haben im ersten Quartal zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. In 14 % der Firmen ist die Beschäftigtenzahl gesunken. Nicht jede frei gewordene Stelle kann kurzfristig nachbesetzt werden. Wagner fordert daher: „Die berufliche Bildung muss weiter gestärkt und finanziell besser gefördert werden. Nur so kann der hohe Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften gedeckt werden.“
Zuversichtliche Vorausschau
Für die kommenden Monate erwarten 30 % der schwäbischen Handwerksunternehmen, dass sich ihre Geschäftslage verbessern wird. 67 % gehen davon aus, dass sich ihre Lage nicht verändert. Lediglich 3 % glauben an eine Verschlechterung. Positiv sind auch die Prognosen zur Umsatz- und Auftragsentwicklung. Rund 95 % der befragten Betriebe rechnen in den nächsten Monaten mit steigenden oder gleichbleibenden Auftragseingängen. 14 % wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Weitere 81 % gehen von einer stabilen Beschäftigung aus.