"Was unser neuer Ministerpräsident Markus Söder letzte Woche den Allgäuer Kommunalpolitikern als Ersatz für die Skischaukel am Riedberger Horn vorgeschlagen hat, ist plumper Wahlkampf und durchsichtiger Populismus." - Das hat der Fraktionsvorsitzende der SPD in Immenstadt, Peter Elgaß bekanntgegeben. "15 Millionen Euro für ein Zentrum Naturerlebnis Alpin, umweltfreundliche Modernisierung von Liften und Seilbahnen und digitales AlpDorf für weitere Millionen. Dazu will der Freistaat noch Busse mit alternativen Antrieben von Fischen nach Hittisau finanzieren. Will man mit diesen größenwahnsinnigen Großprojekten die Oberallgäuer Bürger dazu gewinnen im Oktober ihr Kreuzchen bei der richtigen Partei zu machen?", fragt Elgaß weiter.
Die Pressemitteilung der SPD Immenstadt im Wortlaut:
Wir sind froh, dass die Skischaukel jetzt hoffentlich endlich vom Tisch ist. Jetzt aber mit Millionen-Investitionen neue Tourist-Attraktionen in die Landschaft zu setzen, halten wir für Unfug. Insbesondere Immenstadt würde dabei Schaden nehmen. Was soll ein neues Naturerlebnis-Zentrum im Oberallgäu, wo es doch schon das Naturparkhaus in Bühl mit einem Natur-Erlebniszentrum gibt? Wir brauchen Unterstützung für viele dezentrale aber pfiffige Projekte im Tourismus, nicht neue Superzentren, für die man gleich mal jährliche Defizite von einer halben Million Euro auf Jahre festschreibt.
Weiteres Beispiel aus Immenstadt: Erfolgreich positioniert sich seit Jahren das Bergbauernmuseum in Diepolz mit stolzen 70.000 Besuchern jährlich – aber auch mit einem Defizit von über 100.000 Euro pro Jahr. In Diepolz wird vielfältige Bildungsarbeit geleistet. Und bezahlt wird das Defizit allein von der Stadt Immenstadt. Sinnvoll wäre es allemal, wenn Ministerpräsident Söder hier ansetzen würde – auch die eine oder andere neue Attraktion im Bergbauernmuseum wäre wünschenswert. Aber mit der Unterstützung des Betriebes im Bergbauernmuseum kann man wahrscheinlich keine großen Schlagzeilen im Wahlkampf machen.
Wer in den Katalog des Wettbewerbes „Neue Ideen für das Allgäu“ schaut, findet dutzendweise kleine dezentrale Strukturprojekte, die dem Allgäu helfen könnten. Gleiches gilt für Verkehr. Soll der Besucherstrom zum neuen Natur-Zentrum – egal, wo es platziert wird – durch das Nadelöhr B 19 zwischen Sonthofen und Fischen durchgepresst werden?
Die SPD Immenstadt freut sich, wenn in unserer Region Geld in Natur und Tourismus investiert wird. Aber bitte mit Bedacht und guter Planung. Wir brauchen keine neuen Luftschlösser. (pm)