Dr. Wolfgang Angeli, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, entfernt mit dieser Methode nun auch bösartige Geschwulste bereits während der Darmspiegelung. Dabei werden die Polypen/Adenome mittels einer speziellen Schlingentechnik aus der Darmwand gezogen. Der Eingriff erfolgt am Klinikum einmal pro Monat.
„Polypen und Adenome sind Veränderungen des Gewebes der Darmschleimhaut, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann oder sich bereits entwickelt hat“, erklärt Dr. Angeli. „Ragen diese stielförmig in den Dickdarm hinein, können wir sie schon seit vielen Jahren mittels Endoskop problemlos während der Darmspiegelung entfernen.“ Nicht möglich war dies allerdings bisher bei flachen Polypen/Adenomen, die bereits in die Tiefe der Darmwand wachsen und zum Frühkrebs übergehen. In diesen Fällen mussten sich die Patienten einer konventionellen Darmoperation unter Vollnarkose unterziehen. Jetzt jedoch profitieren die Betroffenen von der neuartigen minimalinvasiven Vollwandresektion.
Wie funktioniert der Eingriff?
Dabei wird eine Kappe auf die Spitze des Endoskops gesetzt. Nach Entdeckung eines Adenoms oder Frühkarzinoms während der Darmspiegelung wird die Geschwulst mit einer Zange gegriffen und gemeinsam mit allen Schichten der Darmwand in die Kappe hineingezogen. Danach zieht der Arzt einen speziellen Clip um den betreffenden Darmabschnitt und trennt den krankhaften Befund mit einer Schlinge heraus. Das kranke Gewebe wird über den Darm geborgen. Der Clip dient als Kurzzeit-Implantat und verhindert, dass sich eine Öffnung in der Darmwand bildet. Nach dem minimalinvasiven Eingriff bleiben die Patienten in einem guten Allgemeinzustand und können bereits nach zwei Nächten aus der Klinik entlassen werden. (cis)