Nach der Abstimmung am Donnerstag zur Überarbeitung der EU-Spirituosenverordnung im Europaparlament zeigt sich die Kemptener Europaabgeordnete Ulrike Müller (Freie Wähler) mit dem Ergebnis zufrieden. Die Verordnung definiert die verschiedenen Kategorien von Spirituosen, regelt deren Kennzeichnung zur Verbraucherinformation sowie das System der Geographischen Indikationen. Im Rahmen der Überarbeitung hat die Europäische Kommission eine Reihe von Änderungen vorgeschlagen. Die FREIE WÄHLER-Abgeordnete hat sich im Laufe des Verfahrens besonders für Verbesserungen im Sinne der vielen kleinen und mittelständischen Brennereien und der Verbraucher eingesetzt, teilt sie in einer Pressemitteilung mit.
„Ich denke, dass wir gemeinsam gute Vorschläge formuliert haben, wie die Spirituosenverordnung zukunftsfest gemacht werden kann. Aus Sicht der Verbraucher konnten wir beispielsweise durch klarere Regeln zur Abrundungszuckerung mehr Transparenz schaffen. Auch für die vielen kleinen und mittelständischen Brennereien schlagen wir vor allem durch Verbesserungen des Systems der Geographischen Indikationen wichtige Vereinfachungen vor“, stellt Müller fest.
Europäische Spirituosen haben einen erstklassigen Ruf und erfreuen sich weltweit einer großen Nachfrage: Mit einem Exportvolumen von rund zehn Milliarden Euro stellen sie den größten Anteil der europäischen Agrar- und Lebensmittel-Exporte. Der Sektor ist traditionell eng mit der Landwirtschaft verbunden. Für viele Landwirte ist er ein wichtiges wirtschaftliches Standbein: Neben einigen großen Herstellern ist dieser immer noch überwiegend klein- und mittelständisch geprägt – in Deutschland gibt es derzeit etwa 16.000 kleinbäuerliche Brennereien. „Für den Erhalt eines lebendigen ländlichen Raumes ist der Spirituosensektor von großer Bedeutung. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass die Verordnung für die handwerklichen Hersteller traditioneller Qualitätsprodukte und für den Außenhandel in der Praxis funktioniert“, erklärt Müller. (pm)