Über viele Jahre hinweg hat sich Stephan Schmid aus Waltenhofen darum verdient gemacht, eine oft verborgene Krankheit ins Blickfeld zu rücken: das sogenannte „Deletionssyndrom 21q11“. Hauptsymptome bei betroffenen Kindern sind unter anderem Herzfehler, Gesichtsauffälligkeiten oder Sprachentwicklungsstörungen. Dabei handelt es sich um die zweithäufigste Generkrankung nach dem Down-Syndrom.
Mehr als 15 Jahre wirkt Schmid als Vorsitzender des bundesweiten Vereins „KiDS-22q11 e. V.“ Für seinen Einsatz verlieh Landrat Anton Klotz dem Waltenhofener jetzt die Bundesverdienstmedaille. Zur Feierstunde im Landratsamt waren 37 Weggefährten Schmids bis aus Frankfurt, Landshut und Wuppertal nach Sonthofen gekommen.
„Mit höchstem persönlichen Einsatz haben Sie den Verein aufgebaut und mehr als 15 Jahre zur ständigen Weiterentwicklung beigetragen“, würdigte Klotz das Wirken von Stephan Schmid. Maßgeblich durch sein Engagement habe sich der Verein zu einer bundesweiten Unterstützungsorganisation mit 1400 Mitgliedern entwickelt.
Unermüdlich machte sich der Waltenhofener für die Entwicklung medizinischer Versorgungskonzepte stark. Deutschlandweit trug er zum Aufbau und zur Vernetzung von Selbsthilfegruppen bei. Er organisierte Themenwochenenden und gewann interessierte Ärzte für den wissenschaftlichen Beirat des Vereins. Für betroffene Eltern entstand dadurch die Möglichkeit zur intensiven Zusammenarbeit mit Medizinern, um den betroffenen Kindern die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.
Maßgeblicher Impulsgeber war Schmid auch bei der Errichtung von Kompetenzzentren und der engen Vernetzung mit sozialpädiatrischen Zentren. Daneben initiierte er medizinische Hefte, die über das Syndrom informieren. Diese wurden auch bereits in verschiedene Sprachen übersetzt. Als langjähriges Mitglied in der Patientenvertretung des Bundesausschusses der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland sensibilisierte Schmid auch dort für die Problematik des „Deletionssyndroms 21q11“. (cis)