Gerät das Herz aus dem Takt, kann dies harmlos sein. Jedoch können ein verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) oder auch eine Beschleunigung (Tachykardie) ohne Therapie auch lebensbedrohlich werden. „Herzrhythmusstörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems“, sagt Privatdozent Dr. Martin Karch, Chefarzt am Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten.
Nach gründlicher Diagnostik behandeln der Kardiologe und sein Team die Störungen erfolgreich im elektrophysiologischen Herzkatheter-Labor am Standort Klinikum Kempten. „Dank eines hochmodernen computergestützten dreidimensionalen Untersuchungssystems können wir diese Untersuchungen jetzt in vielen Fällen völlig strahlungsfrei durchführen“, informiert Dr. Karch über die technischen Fortschritte in der Medizin.
Die Therapie erfolgt mittels eines speziellen Katheters. Dieser wird über die Leiste in das Herz eingeführt. Anschließend werden dort die Stellen verödet, welche für die Rhythmusstörung ursächlich sind. Dabei werden die Ärzte von modernster Darstellungstechnik unterstützt, die frei von Röntgenstrahlung ist. „Haben wir die Ursache gefunden, erstellen wir zunächst eine dreidimensionale Landkarte des Herzens“, erläutert Oberarzt Dr. Patrick Stiller, „danach setzen wir den Ablationsimpuls.“ Dabei wird die Katheterspitze leicht erwärmt oder abgekühlt und die ursächlichen Muskelfasern auf diese Weise verödet. „Ziel ist, dass die Herz-Rhythmusstörungen unserer Patienten der Vergangenheit angehören“, unterstreichen die beiden Kardiologen, „nach der Behandlung können zuvor notwendige Rhythmus-Medikamente in ihrer Dosis häufig reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden.“ (PM)