Um dem Verlust von Arten und Lebensräumen im Ostallgäu entgegenzuwirken, startet der Landkreis ein Vernetzungsprojekt für Gemeinden zum Wissensaufbau und zur Umweltbildung rund um bunte Blumenwiesen und vielfältige Wegränder.
Mit dem aus LEADER-Mitteln geförderten Projekt, das bis Ende 2019 läuft, soll in 16 Modellgemeinden im Landkreis ein ökologisches Grünflächenmanagement eingeführt werden. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass unser Ostallgäu wieder blüht und wir aktiv etwas gegen das Artensterben tun“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.
Artenreiche Wiesen sind neben Seen, Bergen und Wäldern Teil der charakteristischen Allgäuer Landschaft. Doch Blumenwiesen mit vielen heimischen Arten werden immer seltener. Sowohl in der freien Landschaft als auch im Siedlungsbereich. Nachdem auf innerörtlichen Grünflächen und ortsnahen Flächen wie Böschungen, Rainen und Radwegen kein Nutzungsdruck besteht und sie sich oft im Eigentum der Kommune befinden, bieten sie sich an, um artenreiche Wiesen zu erhalten und zu entwickeln. Neben dem Landkreis Ostallgäu als Projektträger, der auch eigene Flächen einbringt, sind Oberostendorf, Rieden, Pforzen, Irsee, Friesenried, Obergünzburg, Günzach, Biessenhofen, Lengenwang, Roßhaupten, Schwangau, Marktoberdorf, Füssen, Lechbruck, Halblech sowie Rieden am Forggensee dabei. Ein allgemeiner Handlungsleitfaden sowie angepasste Konzepte für jede Modellkommune sollen zeigen, wie speziell auf siedlungsnahen, für Naherholung und Umweltbildung geeignete Grünflächen, artenreiche Wiesen entwickelt werden können.
„Was man kennt und schätzt, schützt man auch“
Den Gemeinden soll das Wissen rund um naturnahe Gestaltung und Anlage sowie Pflege und Entwicklung artenreicher Wiesenbestände auf öffentlichen Flächen über Workshops und individuelle Beratung vermittelt werden. Daneben sollen über Umweltbildungsprojekte und Öffentlichkeitsarbeit insbesondere Kinder und Jugendliche Interesse und Spaß an bunten Blumenwiesen und ihren Bewohnern entwickeln. „Denn nur was man kennt und schätzt, schützt man auch“, sagt Landrätin Zinnecker. Der Landkreis wird dabei von drei externen Expertinnen unterstützt, einer Naturgartenplanerin, einer Naturpädagogin und einer Grafikdesignerin. (PM)