In den Allgäuer, Ammergauer und Lechtaler Alpen herrscht eine erhebliche Lawinengefahr. Das hat die Bayerische Lawinenwarnzentrale in München bekannt gegeben. Stufe drei von fünf gilt in allen Höhenlagen. Skitourengeher sollten ausreichende Kenntnisse haben, um nicht eine Schneelawine auszulösen oder gleich im markierten Pistenraum bleiben.
Aus sonnenbeschienenen Steilhängen kommt es vermehrt zur Selbstauslösung von feuchten Schneebrett-, Lockerschnee- und Gleitschneelawinen. Triebschneeansammlungen können noch vom einzelnen Wintersportler gestört werden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im gesamten bayerischen Alpenraum eine erhebliche Lawinengefahr.
Aus neuschneebeladenen Steilflächen und felsdurchsetztem Gelände ist insbesondere bei Sonneneinstrahlung mit der Selbstauslösung von feuchten Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. In mittleren Lagen rutscht auf vormals ausgeaperten, steilen Wiesenhängen der Neuschnee auf dem warmen Boden in Form von Gleitschneelawinen ab.
Zudem liegen Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, oberhalb 1800m im kammnahen Steilgelände sowie in treibschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Schneedecke:
Der Neuschnee der letzten Tage setzt sich zunehmend. Nachts bildete sich sonnseitig ein dünner Harschdeckel, der tagsüber schnell aufweicht. Die Schneedecke wird dann oberflächlich feucht und kommt in Bewegung. In tieferen Lagen hat sich der Neuschnee allgemein gut mit der angefeuchteten, kompakten, geringmächtigen Altschneedecke verbunden oder liegt direkt auf dem ausgeaperten, warmen Boden auf. Hier ist die Schneedecke vom Boden her nass und kommt ins rutschen. In den umfangreichen Triebschneeablagerungen der höheren Lagen sind nach wie vor örtlich bindungsarme Zwischenschichten eingelagert, die störanfällig sind. Die Verbindung des Neuschnees mit der gut verfestigten Altschneedecke wird mit zunehmender Meereshöhe schlechter.
Hinweise und Tendenz:
Heute wird es überwiegend sonnig und wärmer. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000m auf 0 Grad an. Die Schneedecke wird sich weiter setzen. Bereiche unterhalb von Gleitschneemäulern sollten gemieden werden.