Bei vielen Notfällen geht es für die Betroffenen um Minuten. Wenn abzusehen ist, dass der reguläre Rettungsdienst länger braucht, um am Unglücksort einzutreffen – zum Beispiel aufgrund von Engpässen oder weiteren Entfernungen -, kommt daher häufig ein First Responder zum Einsatz.
Dieser ist mit einem speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer besetzt, welcher in einer Notsituation die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. Notarztes übernimmt.
Der rein ehrenamtlich getragene Dienst wird in erster Linie nachts und am Wochenende vorgehalten. Er verkürzt das versorgungsfreie Intervall, wodurch die Überlebenschancen bei schweren Verletzungen und Erkrankungen erheblich steigen.
Die Johanniter im Allgäu halten an den Standorten Kempten, Unterthingau, Sonthofen und Börwang einen First Responder vor. Jetzt legte die Hilfsorganisation die Einsatzzahlen für das Jahr 2016 vor.
„Der First Responder am Standort Unterthingau kam in den vergangenen zwölf Monaten genau 66 Mal zum Einsatz. Im Schnitt waren wir 7,5 Minuten vor dem regulären Rettungsdienst vor Ort“, sagt Michael Struck, Johanniter-Ortsbeauftragter in Unterthingau. „Neben den Einsatzgebieten Kraftisried, Unter- und Oberthingau waren wir unter anderem auch in Marktoberdorf oder Stötten am Auerberg im Einsatz.“
Das Personal, das den First Responder im Ostallgäu besetzt umfasst aktuell sechs Helfer, weitere Helfer sind in Ausbildung. Die qualifizierten ehrenamtlichen Helfer opfern bereitwillig ihre Freizeit und notfalls ihren Nachtschlaf, um Menschen in akuten Notlagen zu helfen. „Wir sind alle absolut überzeugt von der Wichtigkeit unserer Aufgabe“, betont Michael Struck und ergänzt: „Unser Team freut sich übrigens immer über Verstärkung.“