Zu Beginn des neuen Jahres trafen sich in Bregenz Vertreter, Mitglieder und Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft beim gemeinsamen Neujahrsempfang von ÖGB und DGB. Der österreichische und deutsche Gewerkschaftsbund pflegen diese Tradition in diesem Jahr zum elften Mal. Auch der Stellvertreter des Landeshauptmannes des Bundeslandes Vorarlberg, Karl-Heinz Rüdisser war zur Veranstaltung erschienen. Diese Position würde in Bayern dem Amt des stellvertr. Ministerpräsidenten entsprechen. Aus Deutschland waren „nur“ kommunale Vertreter auch Lindau anwesend.
Norbert Loacker (ÖGB-Landesvors. Vorarlberg) nannte als größten Erfolg gewerkschaftlicher Aktivität die Lohnsteuerreform. Es sei gelungen ab 2016 eine Entlastung der Arbeitnehmer im Umfang von insgesamt 5 Mrd. Euro zu erreichen. Dies bedeutet für jeden Arbeitnehmer einen jährlichen Vorteil von ca. 900 €.
Auch auf die Mitgliederentwicklung ging Loacker sein. Hier sei in den letzten 6 Jahren ein Erhöhung der Mitgliederzahl auf heute 25.000 gelungen.
Politische Themen, wie die Abschaffung der kalten Progression und die Erhöhung des Pensionsalters (65) für Frauen bis 2024 seien weiterhin Themen, die die Gewerkschaften in Österreich weiterhin beschäftigen würden.
Beim Punkt Rente geht es den Menschen in Österreich mit einer gesetzlich garantierten Mindestrente von 1.000 € besser, als in Deutschland. Hier liegt die Durchschnittsrente bei nur 928 €, so DGB-Regionalvors. Ludwin Debong. Für ihn ist die Mütterente ein gewerkschaftliches Dauerthema. Ziel müsse es sein, das Vermögen in Deutschland so zu verteilen, dass es den Menschen insgesamt besser gehe. Die neueste OXFAM-Studie zeige, dass die Schere in Deutschland immer weiter auseinander ginge. Aktuell sei jeder fünfte Haushalt (ca. 16 %) in Deutschland von Armut bedroht. Er betonte die Notwendigkeit einer Vermögenssteuer und kritisierte die Senkung der Reichensteuer von 53 % auf 43 %.