Vermeintliche Graffiti-Künstler haben an verschiedenen Stellen im Lindauer
Stadtgebiet mit Sprühdosen gewütet. An der Uferpromenade im Toskanapark
wurde der Mauerbereich besprüht, wie auch am Alten Aeschacher Friedhof das
Mauerwerk. Auch die Außenwände von Schulen werden verunstaltet. Die Farbe
ist mit normalen Mitteln nicht zu entfernen. Oft kann nur das Übermalern
den Originalzustand wieder herstellen.
Jetzt haben die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) ein Gerät zur sanften, aber effektiven Entfernung solcher sinnlosen Malereien angeschafft. Mit Hilfe eines Glaspulverstrahles wird die Farbe vorsichtig, aber nachhaltig, fast nicht mehr sichtbar, entfernt. Der Untergrund bleibt dabei ohne Beschädigungen. Die Investitionskosten für das Gerät liegen bei ca. 11.000,-- Euro. Es wurde jetzt an der Ufermauer des Toskana Parks zum ersten Mal eingesetzt. Dabei wird fein gemahlenes Glaspulver mit Druck aus einem Schlauch auf die bemalten Stellen gerichtet. Ein kleiner Kasten mit Sichtfach am Ende des Schlauchs wird auf die zu reinigende Fläche aufgesetzt. Eine Schaumstoffdichtung verhindert, dass das Glaspulver abspritzt. Vielmehr bleibt es in diesem Kasten, wird wieder abgesaugt und in das Gerät zurück befördert. Dort gereinigt, kann es dann in den Kreislauf zur Wiederverwendung kommen. Erst wenn die Reinigungsqualität des Glassandes nachlässt, muss das Pulver ausgetauscht werden. Der Vorteil liegt auf der Hand. Es wird keine Arbeitsschutzkleidung benötigt, da die
sogenannte Unterdruckstrahltechnik ohne Wasser und Chemie auskommt.
Die Verursacher der Schmierereien sind nicht bekannt, die Lindauer Polizei ermittelt, da es sich um eine Sachbeschädigung handelt. Sollten die Täter festgestellt werden, droht ihnen außer den strafrechtlichen Konsequenzen, auch die zivilrechtliche Rückforderung der Beseitigungskosten.