Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat am gestrigen Donnerstag Memmingen einen Besuch abgestattet. Nicht ganz zufällig, schließlich wird am Sonntag in der kreisfreien Allgäuer Stadt ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Der langjährige SPD-OB Dr. Ivo Holzinger tritt nicht mehr an.
Als aussichtsreichster Kandidat gilt der CSU-Mann Dr. Robert Aures. In einer nicht-repräsentativen Online-Umfrage der "Lokalen"-Zeitung in Memmingen an der sich 500 User beteiligten, kam Aures hier auf 51 Prozent der Stimmen. Der SPD/FDP-Kandidat Markus Kennerknecht erreicht mit 22,28 Prozent den zweiten Platz, gefolgt von Christoph Maier (19,29 Prozent) und Gottfried Voigt (6, 79 Prozent).
Würde dieses Ergebnis am Sonntag so eintreten, könnte Aures direkt ins Memminger Rathaus einziehen. Eine Stichwahl, die es bei mehr als zwei Bewerbern beinahe immer gibt, wäre mit über 50 Prozent der Stimmen hinfällig.
Horst Seehofer als Wahlhelfer kann da vielleicht noch für weiteren Schwung sorgen. Er riet zu ordentlich Sitzfleisch: "Sie müssen so lange sitzen bleiben, bis Sie das bekommen, was Sie wollen", sagte er in Anspielung auf die schwierigen Verhandlungen um den Länder-Finanzausgleich vor wenigen Tagen. Hier wird Bayern künftig, wie berichtet, um einen Betrag in Milliardenhöhe entlastet. Auch dürfe es einem Politiker nicht an Kampfgeist fehlen. Er empfiehlt eine Koaltion mit der Bevölkerung, in der die Belange der Wählerinnen und Wähler auch Gehör finden.
So ähnlich dürfte der Ministerpräsident auch seinen Einsatz bei der möglichen Realisierung eines Skigebietszusammenschlusses weiter südlich im oberallgäuer Grasgehren sehen. Während die Bevölkerung vor Ort in großen Teilen hinter den Plänen steht, regt sich vor allem bei Naturschutzverbänden Widerstand. Horst Seehofer sagte den Menschen vor Ort nicht nur seine Unterstützung zu, er machte sich auch höchst-persönlich ein Bild der Lage am Riedbergerhorn.