Die Bundespolizei hat vor Kurzem in Lindau die Fahrgäste eines Reisebusses aus Italien kontrolliert. Für sieben Personen war die Reise Richtung München damit beendet. Eine von ihnen wurde wegen des Verdachts der Schleuserei vorläufig festgenommen.
Wie sich bei der Kontrolle der Businsassen herausstellte, verfügten ein Afghane und fünf Eritreer nicht über die erforderlichen Papiere. Der afghanische Staatsangehörige konnte sich überhaupt nicht ausweisen. Er gab an, erst 17 Jahre alt zu sein. Daher wurde er der Obhut des Lindauer Jugendamtes anvertraut. Die Afrikaner zeigten zwar Dokumente einer italienischen Botschaft vor, diese genügten jedoch nicht für die Einreise und den offensichtlich geplanten Aufenthalt in Deutschland. Das mitgeführte Gepäck und die Aussagen der eritreischen Reisenden deuteten darauf hin, dass sie Italien verlassen hatten, um sich in der Bundesrepublik niederzulassen. Eine der Personen erklärte, dass sie in Italien einfach keine Perspektive mehr für ihr Leben gesehen hätte.
Ein sechster Eritreer aus dem Reisebus wies sich den Bundespolizisten gegenüber mit einer gültigen italienischen Aufenthaltserlaubnis ordnungsgemäß aus. Die Lindauer Bundespolizei geht davon aus, dass der 49-Jährige als Organisator der unerlaubten Einreisen seiner Landsleute in Frage kommt. Gegen den Mann wird wegen Einschleusens von Ausländern ermittelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen mussten die Afrikaner die Rückreise nach Italien antreten.