Am Sonntag (17:30 Uhr) gastiert der große Unbekannte bei den EV Lindau Islanders: Der EHV Schönheide 09 ist das einzige Team der Oberliga Süd, das nicht aus Bayern stammt, sich gegen die weiß-blaue Konkurrenz aber achtbar schlägt.
485 Kilometer trennen Schönheide, das im westlichen Sachsen, im Erzgebirge liegt und Lindau. Es ist die weiteste Reise, die man in der Oberliga Süd zurückzulegen hat. Rein sportlich ist der Traditionsverein, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, einer der Gegner, die allgemein auf Augenhöhe mit den Aufsteigern erwartet werden. Kein Wunder: Schönheide, das in der vergangenen Saison, nach der Umstrukturierung der Oberligen Nord, West und Ost wegen der kürzeren Distanzen aus dem Osten in den Süden umzog, beendete die Saison auf dem elften und letzten Tabellenplatz. „Dennoch wurde der EHV nie abgeschossen und hat sogar ein paar Überraschungen geschafft“, berichtet EVL-Präsident Marc Hindelang. „Wenn man bedenkt, dass Schönheide nur 5000 Einwohner hat, ist beachtlich, was dort geschieht.“ Unter anderem wurde in die Strukturen investiert. Seit dieser Saison gibt es im Eisstadion eine Bande mit Plexiglasumrandung. So gesehen reisen die Erzgebirgler in die Vergangenheit, denn einen „Zaun“ wie in Lindau hinter dem Tor hatte der Ex-Klub von Martin Sekera (spielte 2011/12 dort), bis letztes Jahr.
Nicht nur das hat sich verändert, auch die Spielweise des EHV soll anders sein, als im letzten Jahr. Kein Wunder, wurden doch gleich zwölf Mann ausgetauscht. „Meine Informanten sagen, dass sie nicht mehr nur defensiv spielen, sondern beachtliche Offensiv- Qualitäten haben“, sagt EVL- Trainer Dustin Whitecotton. Dies bekam zuletzt Meister Regensburg zu spüren, dem die Sachsen in dessen Arena gleich sechs Stück einschenkten und ihn mit 6:2 auseinandernahmen. Vorsicht ist also vor allem vor den schnellen Schönheider Kontern gewarnt. Als besonders torgefährlich erwiesen sich hier die beiden Tschechischen Kontingentspieler Milan Kostourek (3 Tore) und Thomas Vrba (2). Topscorer ist Marco Pronath mit zwei Toren und vier Assists.
Trainer Victor Proskuryakov, den man am Bodensee noch aus seiner Zeit aus den Landesliga- Aufstiegsspielen gegen Weiden kennt, gilt als Taktik- Fuchs, der sein Team gut auf den Gegner einstellt. Da gleiches aber auch Dustin Whitecotton für sich in Anspruch nehmen darf, der hart recherchieren musste, um etwas über den Gegner herauszufinden, wird es wohl ein Spiel werden, in dem die Lindauer Geduld haben müssen. Vor allem wird wichtig sein, den Sachsen nicht ins offene Messer zu laufen, und Fehler im Aufbauspiel zu vermeiden. Die Lindauer Fans wird sicherlich eine enge Partie erwarten, in der möglicherweise Über- und Unterzahl die entscheidende Rolle spielen werden. Ausgang unbekannt….